Brandenburg, Niedersachsen und Thüringen: Abkommen zur Schulcloud unterzeichnet

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Die Bildungsstaatssekretärinnen der drei Bundesländer haben heute in einem feierlichen Akt das Verwaltungsabkommen unterzeichnet. Den technischen Betrieb und auch die technische Weiterentwicklung der Schulcloud für die drei Länder übernimmt zukünftig die Dataport – Anstalt des öffentlichen Rechts (Dataport AöR).

Der größte Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forschungsprojektes des HPI wird durch Dataport übernommen. Das Unternehmen gründet zu diesem Zweck eine Dependance am Standort Potsdam. Das Verbundland Niedersachsen als ein Trägerland von Dataport wird die dafür notwendigen Leistungen über die Beauftragung von Dataport in die länderübergreifende Schulcloud-Kooperation einbringen.

Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Brandenburg: „Der erfolgreiche Transfer eines Forschungsprojektes in die flächendeckende praktische Anwendung bildet die Fortsetzung eines Leuchtturmprojekts der Digitalisierung im Bildungsbereich. Ich freue mich sehr, dass uns dieser Schritt gemeinsam gelungen ist. Mit der Schul-Cloud Brandenburg haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht – insbesondere bei der pandemiebedingten Ausweitung des Pilotbetriebes für alle Brandenburger Schulen und der hohen Nutzung des Systems rund ein Jahr vor der geplanten Beendigung des Pilotprojektes. Wir bieten unseren Schulen damit eine leistungsstarke, entwicklungsfähige und datensichere Cloud-Lösung auch bei hohen Zugriffszahlen an. Die jetzigen Strukturen bieten die Möglichkeit, die Schul-Cloud bedarfsorientiert in Verantwortung der Länder weiterzuentwickeln. Die Schul-Cloud ist ein wichtiger Baustein in unserer Digitalisierungsstrategie. Besonders freue ich mich, dass es gelungen ist, die bisherigen Mitarbeiter und auch Dataport für die Fortsetzung dies Projektes zu gewinnen und den Bildungsstandort Brandenburg so weiter aufzuwerten. Ich danke allen, die sich in diesem Projekt engagiert haben.“

Gaby Willamowius, Staatsekretärin im Kultusministerium Niedersachsen: „Lernen mit Distanz und digitales Lernen können guten Schulunterricht in Präsenz zwar nicht ersetzen, aber effektiv ergänzen. Das haben uns die vergangenen Monate besonders vor Augen geführt. Es war eine gute Entscheidung, die Pilotphase der Niedersächsischen Bildungscloud (NBC) im vergangenen Jahr kurzfristig auf alle Schulen auszuweiten und sie kostenlos anzubieten. Ihr Erfolg spricht für sich: Alleine in Niedersachsen sind inzwischen etwa 1600 Schulen in der NBC registriert, auch in Hochzeiten mit vielen Zugriffen hat sie sich als stabil erwiesen und sie ist datenschutzkonform. Ich bin überzeugt, dass uns die länderübergreifende Zusammenarbeit bei diesem komplexen Thema einen deutlichen Mehrwert bringen wird. Mit Dataport haben wir zudem einen kompetenten IT-Dienstleister für die praktische Umsetzung gewinnen können, mit dem Niedersachsen seit 2010 über einen Staatsvertrag verbunden ist.“

Dr. Julia Heesen, Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport„Die Thüringer Schulcloud ist eine Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam mit Brandenburg, Niedersachsen und dem Hasso-Plattner-Institut geschrieben haben. Nun schreiben wir als drei Länder an der erfolgreichen Fortsetzung. Thüringen setzt auch weiter auf diese gute Zusammenarbeit als starke Partnerinnen und Partner in den Ländern. In Thüringen arbeiten mittlerweile flächendeckend knapp 900 Schulen stabil mit der Schulcloud. Die bisher höchste ‚Inzidenz‘ in der Schulcloud gab es bei uns am 18. Mai 2021, als über 85.000 Nutzerinnen und Nutzer gleichzeitig die Cloud genutzt haben, stabil und zuverlässig. 85.000, das entspricht der Bevölkerung zweier typischer Thüringer Städte wie Eisenach und Nordhausen, die gleichzeitig online und aktiv waren. Ohne dieses wichtige Werkzeug hätten zehntausende Schülerinnen und Schüler in der Pandemie nicht gut lernen können. Die schnelle Entwicklung der Schulcloud war also aktive Pandemiebekämpfung. Alle an Schule Beteiligte haben darüber hinaus auch abseits des Unterrichtsstoffs viele wichtige Lernerfahrungen gemacht. Diese Erfahrungen sind wertvoll, und wir werden sie nutzen auf dem Weg zu moderner Bildung in einer Kultur der Digitalität.“

Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender Dataport: „Wir freuen uns über das in uns gesetzte Vertrauen und darauf das Projekt HIP-Schul-Cloud weiter voran treiben zu können. Mit dem Auftrag, die HPI-Schul-Cloud zu betreiben und weiterzuentwickeln, haben wir die Chance, einen weiteren entscheidenden Beitrag für die Digitalisierung der Schulen zu leisten.

Dies umso mehr als das die Cloud auf Open-Source-Software basiert und damit unserem Ziel entspricht, die digitale Souveränität von Politik und Verwaltung zu gewährleisten.“

Professor Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und Leiter des HPI Schul-Cloud-Projekts:Hinter uns liegen spannende und erkenntnisreiche Jahre. Aus einem kleinen Kreis von Pilotschulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC zu Beginn sind inzwischen rund 4.000 Schulen und knapp 1,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer geworden, die auf die HPI Schul-Cloud zugreifen. Das System pandemiebedingt mehr als ein Jahr vor der geplanten Fertigstellung in kürzester Zeit für alle Schulen in Deutschland zu öffnen, hat uns vor enorme Herausforderungen gestellt. Dass uns dies gelungen ist, verdanken wir nicht zuletzt unseren Partnern sowie all den Schulleitungen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Umso mehr freuen wir uns, dass sich die Bundesländer Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen, die bereits landesspezifische Varianten der HPI Schul-Cloud anbieten, darauf verständigt haben, das Forschungsprojekt zu übernehmen und für die schulische und berufliche Bildung weiterzuentwickeln.

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