Gera: 1.700 Fahrgäste beim EMMA-Projekt

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© Stadt Gera

Mit dem Abschluss des Fahrgastbetriebes am 9. November endete nach 64 Einsatztagen, 640 gefahrenen Kilometern und rund 1.700 Fahrgästen das Projekt „EMMA in the City“ der Stadt Gera planmäßig. Mit dem Einsatz des automatisierten E-Kleinbusses im zentralen Innenstadtbereich knüpfte die Stadt in Kooperation mit der GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH und dem Dienstleister NutsOne an das Vorgängerprojekt im Stadtteil Lusan an. Ziel war es, mit der neuen Route im Herzen der Ostthüringer Metropole das automatisierte Fahren für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erlebbar zu machen und wichtige Erkenntnisse für den Einsatz solcher Fahrzeuge im öffentlichen Personennah-verkehr für zentral gelegene Einsatzstrecken mit umfangreichem Fußgängerverkehr zu gewinnen. Zudem wurde die Route so ausgewählt, dass sie Wege in der Innenstadt insbesondere für mobilitätseingeschränkte oder ältere Menschen verkürzt und das ÖPNV-Angebot sinnvoll ergänzt. Dazu Oberbürgermeister Julian Vonarb: „Mein Dank gilt den Spezialisten von NutsOne ebenso wie den Experten der GVB für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes. Ausdrücklich möchte ich mich zudem beim Land Thüringen für die Förderung und Unterstützung bedanken. Mit ‚Emma in the City‘ leistet Gera erneut einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte und stellt ein weiteres Mal seine Innovationskraft und Experimentierfreudigkeit unter Beweis.“

Nach Angaben des Dienstleisters NutsOne, der parallel zum Testbetrieb eine Nutzerbefragung mit 92 Teilnehmenden durchführte, gaben mehr als fünfzig Prozent der befragten Fahrgäste an, dass ihnen der Besuch der Innenstadt durch EMMA erleichtert würde. Die Mehrheit von ihnen habe zudem eine positive Einstellung gegenüber EMMA, die durch die Mitfahrt nochmals bestärkt wurde. Darüber hinaus nutzte ein Großteil der Befragten das Fahrzeug aus Neugier und Interesse, was für eine generelle Offenheit der Bevölkerung für neue Mobilitätskonzepte im öffentlichen Raum spricht. Entsprechend zufrieden zeigt sich auch Rico Trost, Leiter des Amtes für Zentrale Steuerung der Stadt Gera: „Emma hat aufgezeigt, dass die Geraer Bürgerinnen und Bürger aufgeschlossen für diese neue Zukunftstechnologie sind. Wir wollen an der Stelle weitermachen und Zukunftsmobilität in Gera in Fahrt lassen.“ Demnach sei das Projekt nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext der städtischen Bestrebungen zu verstehen, sich mit Unterstützung der Landesregierung als Anwenderregion für das „Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft“ (DZM) zu bewerben. „Wir sind so wunderbar normal, dass wir beispielhaft für viele andere Städte sind, insbesondere mit Blick auf die demografische Entwicklung der Stadt. Gera ist ein exzellenter Anwenderraum für die Erforschung und Erprobung der Mobilität von morgen, sowohl in technischer als auch in sozialer Hinsicht. Was bei uns funktioniert, wird überall funktionieren“, betont der Amtsleiter. Auch Hannes Beyer, Geschäftsführer von NutsOne, zeigt sich zum Projektabschluss zufrieden: „Gera war ein erfolgreicher Einsatz von Emma, nicht nur, weil die Technik reibungslos funktionierte. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Pilotmaßnahme wie Emma bei den Menschen Interesse weckt, gute Nutzerzahlen erreicht werden und damit Zukunft erlebbar gemacht werden kann. In Gera ist das gelungen.“

In enger Zusammenarbeit mit der Landesregierung und den Netzwerkpartnern will die Stadt weiter an der Vorbereitung einer Bewerbung als Erprobungsstandort für das DZM arbeiten. „Wir hoffen, dass im ersten Quartal des neuen Jahres eine Konkretisierung des Vorhabens auf Bundesebene vorangetrieben wird“, so Rico Trost.

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