Thüringen: Neue WOM-Werbekampagne gegen Fachkräftemangel

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Mittels auffälliger Großplakate, City-Light-Poster und weiterer Werbeträger, wie zum Beispiel City-Cards in Restaurants, Hotels und öffentlichen Gebäuden, macht die Friedrich-Schiller-Universität Jena im Zusammenwirken mit dem Thüringer Arbeitsministerium aktuell in ganz Thüringen auf den steigenden Fachkräfte-Mangel und die damit verbundene bedrohliche Situation für die Thüringer Wirtschaft und Gesellschaft aufmerksam.

Die Motive sind dem sogenannten WOM-Vorhaben „Weltoffen miteinander arbeiten in Thüringen. Maßnahmen zur Steigerung der personalpolitischen Zukunftsfähigkeit der Thüringer Unternehmen.“ entnommen.

Noch bis zum Ende dieser Woche hängen dafür in insgesamt 57 kleineren Städten und Ortschaften Großplakate verbunden mit einer Kommunikationskampagne unter dem Motto: „Wie gut kennen Sie Thüringen?“ Im Faktencheck gibt es dort demographische und Arbeitsmarktdaten für Thüringen, um für die sich zuspitzende Fachkräfte-Situation im Freistaat zu sensibilisieren. Ziel ist es, auf diese Weise die Bereitschaft zur Öffnung gegenüber zuziehenden Arbeitskräften zu unterstützen.

Denn Fakt ist, dass der Fachkräftemangel durch fehlenden Nachwuchs aus Thüringen selbst und durch mangelnde Zuwanderung weitreichende Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft mit sich bringt. Notwendige und wichtige Aufträge können von Dienstleitern bzw. Handwerkern auf Grund fehlender Personalressourcen nicht mehr angenommen und ausgeführt werden. Waren und vor allem auch Ersatzteile können nicht oder nur verspätet geliefert werden. Vorhandene Produktionskapazitäten können nicht ausgelastet werden.

„Wenn wir auch weiter zukunftsfähig bleiben wollen, dann werden wir ohne den Arbeits- und Fachkräftezuzug von außerhalb nicht auskommen,“ stellt dazu die Thüringer Arbeitsministerin Heike Werner fest. „Das betrifft Personen aus anderen Bundesländern, Rückkehrinteressierte sowie internationale Arbeits- und Fachkräfte. Dafür brauchen wir ein öffentliches Bewusstsein und damit verbunden auch eine entsprechende Willkommenskultur – nicht nur in den Unternehmen, sondern auch in der Mitte unserer Gesellschaft. Darauf wollen wir mit der Kampagne aufmerksam machen.“

Zum WOM-Vorhaben:

Das WOM-Vorhaben wird von der Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Erste Kampagnen fanden im Dezember 2019, im November 2020 und Anfang September dieses Jahres statt. Die einzelnen Kampagnen bauen auf qualitativen und quantitativen Befragungen auf, die im Rahmen der Initiative seit 2019 kontinuierlich und mit statistisch repräsentativem Anspruch durchgeführt werden. Die Kampagnen basieren auf der sogenannten 3-K-Regel (Kenntnis – Kontakt – Kommunikation) mit jeweils einem thematischen Schwerpunkt.

Dabei standen bisher beispielsweise die Wissensvermittlung zum Anteil der internationalen Bevölkerung in Thüringen und die Wissensvermittlung zum Verhältnis von Renteneintritten und Berufseinsteigern in Thüringen bis 2030 im Mittelpunkt. Schwerpunktthema der laufenden Kampagne ist die Kenntnisvermittlung zur aktuellen demographischen Entwicklung. Dies spiegelt sich auch in dem auffälligen Grundmotiv der Großplakate wider, welches die durchschnittlich 44 Geburten den 83 Sterbefällen pro Tag in Thüringen gegenüberstellt.

Während der Kampagnen finden vor Ort Interviews mit Passantinnen und Passanten statt. Diese Interviews werden protokolliert und vom Kampagnenteam der Friedrich-Schiller-Universität Jena hinsichtlich eines Stimmungsbildes zur Ableitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und weiterer möglicher Maßnahmen im Rahmen des WOM-Vorhabens ausgewertet.

Darüber hinaus ist über einen QR-Code auf den Plakaten bzw. City-Cards ein digitales Quiz angeschlossen, mit welchem der Informationsgrad der Teilnehmenden zu den Kampagnenthemen ermittelt wird.

Quelle

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