Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner hat heute in der Kabinettssitzung der Landesregierung über die aktuelle Situation und die Auswirkungen der gestrigen MPK-Beschlüsse auf die Thüringer Verordnungslage informiert.
Demzufolge werden auch in Thüringen ab dem 28. Dezember 2021 stärkere Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene gelten sowie Veranstaltungen anlässlich des Jahreswechsels im öffentlichen Raum untersagt, um damit verbundene Menschenansammlungen zu vermeiden.
Dazu erklärt Werner: „Sämtliche Experteneinschätzungen bestätigen unsere Sorge. Mit der Omikron-Variante sehen wir eine gefährliche Welle auf uns zukommen, die durch ihre Übertragungsgeschwindigkeit sehr schnell zu sehr vielen weiteren Neuinfektionen führen kann. Dafür müssen wir Vorsorge treffen. Die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite wäre der notwendige Schritt gewesen, um schnell den Zugriff auf sämtliche Instrumente der Pandemiebewältigung zu ermöglichen. Insofern bleiben die Beschlüsse der gestrigen Ministerpräsidentenkonferenz hinter den Erwartungen zurück. In Anbetracht der Vorhersagen ist dieses Zögern nicht nachvollziehbar und es kostet wertvolle Zeit.“
Entsprechend der Beschlüsse sollen zunächst vor allem Feiern zum Jahreswechsel mit einer größeren Anzahl von Personen vermieden werden. Private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen sind dann nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt (Kinder bis zwölf Jahre bleiben bei der Zählung ausgenommen). Silvesterfeiern im öffentlichen Raum sind untersagt.
Die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte werden entsprechend angepasst. Hier gilt weiter: Private Zusammenkünfte sind nur gestattet mit den Angehörigen des eigenen Haushalts und zwei weiteren haushaltsfremden Personen, die einem Haushalt angehören. Neu kommt hinzu: Die maximale Personenzahl darf ebenfalls nicht mehr als zehn Personen betragen.
Anlässlich der besorgniserregenden Lage ruft die Ministerin zu verantwortungsvollem Handeln über die Feiertage auf: „Diese Pandemie fordert uns alle immer wieder aufs Neue. Ich bedauere sehr, dass wir trotz aller Bemühungen der vergangenen Monate nun wieder auf zahlreiche Begegnungen und vertraute Traditionen verzichten müssen. Besonders hart trifft das diejenigen, die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft übernommen haben und sich impfen lassen haben. Meine dringende Bitte für die Festtage lautet: Bleiben Sie achtsam und feiern Sie im engsten Kreis. Nutzen Sie vorhandene Testmöglichkeiten und lüften Sie regelmäßig. Damit Sie und Ihre Liebsten gesund ins neue Jahr kommen.“
Die wichtigsten Empfehlungen für die Feiertage:
- Je weniger Menschen sich begegnen, desto geringer ist die Ansteckungsgefahr. Feiern Sie im engsten Kreis und reduzieren Sie Ihre Kontakte soweit wie möglich.
- Noch mehr Sicherheit bieten vorherige Tests. Nutzen Sie dazu die kostenlosen Bürgertestangebote oder machen Sie einen Selbsttest, bevor Sie mit Ihren Liebsten zusammenkommen.
- Lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer Ansteckung durch Aerosole zu verringern. Als Faustregel empfiehlt sich regelmäßiges Stoßlüften für im Schnitt zehn bis 15 Minuten. Noch effektiver ist das Querlüften über gegenüberliegende Fenster und/oder Türen.
- Bitte beachten Sie, dass das Lüften andere Schutzmaßnahmen ergänzt, aber nicht ersetzt. Drinnen wie draußen gilt die AHA-Formel: Abstand halten, Hygiene beachten und gegebenenfalls auch Maske tragen.
- Nutzen Sie Alternativen zu den herkömmlichen Gottesdiensten. Viele Kirchgemeinden bieten Messen im Freien oder Videoübertragungen an. Informieren Sie sich im Voraus bei Ihrer Gemeinde über die Möglichkeiten.
- Erinnern Sie Freunde und Verwandte an die Auffrischungsimpfung oder motivieren Sie Nichtgeimpfte zur Corona-Schutzimpfung. Das ist der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf.
„Auch, wenn die Zahlen aktuell sinken, sind wir noch lange nicht am Ziel. Kontaktreduzierungen und Einschränkungen in unserem Alltag werden uns über die kommenden Wochen begleiten. Impfen und Boostern sind das Gebot der Stunde“, so Werner abschließend.
Der geänderte Verordnungstext wird morgen, am 23. Dezember, veröffentlicht und tritt am 28. Dezember 2021 in Kraft.