EU: Lieferungen für BioNTech und Pfizer Corona Impfstoffe werden angepasst

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Die Europäische Kommission hat heute eine Vereinbarung mit den Impfstoffentwicklern BioNTech und Pfizer erzielt, um den Impfstoffbedarf der Mitgliedstaaten in den kommenden Monaten besser zu decken. So soll sichergestellt werden, dass die Mitgliedstaaten nach Bedarf über genügend (an künftige Varianten angepasste und zugelassene) Impfstoffe verfügen, um auf etwaige epidemiologische Entwicklungen im Laufe des Jahres reagieren und Partnerländer weltweit weiterhin unterstützen zu können.

Im Rahmen dieser Vereinbarung mit BioNTech-Pfizer werden die ursprünglich vereinbarten vertraglichen Lieferpläne angepasst. Die für Juni und den Sommer geplanten Dosen werden nun im September sowie im Herbst und Winter 2022 geliefert. Die Mitgliedstaaten dürften zu diesem Zeitpunkt zusätzliche Impfstoffvorräte für ihre nationalen Kampagnen und zur Erfüllung ihrer internationalen Solidaritätsverpflichtungen benötigen.

Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, meinte dazu: „Ich freue mich über die heutige Vereinbarung über flexiblere Lieferregelungen für den BioNTech-Pfizer-Impfstoff. Mit dieser Flexibilität können wir die berechtigten Bedenken der Mitgliedstaaten in Bezug auf Angebot und Nachfrage ausräumen und gleichzeitig sicherstellen, dass sie im Laufe des Jahres einen bedarfsgerechten Zugang zu ausreichend Impfstoff haben. Wir arbeiten auch weiterhin gemeinsam mit BioNTech-Pfizer und Moderna an der Versorgung mit Corona-Impfstoffen und unterstützen die Mitgliedstaaten durch die Gewährleistung der erforderlichen Flexibilität.“

Sollte ein angepasster Impfstoff bis Herbst oder Winter 2022 zugelassen werden, haben die Mitgliedstaaten Zugang zu diesen angepassten Impfstoffen.

Diese Änderung ist Teil eines laufenden Prozesses, bei dem die Kommission und die Mitgliedstaaten eng mit den Impfstofflieferanten der EU zusammenarbeiten, um auf die Entwicklung der Pandemie reagieren zu können. Die Kommission plant in naher Zukunft weitere derartige Vereinbarungen.

Hintergrund

2020 investierte die Europäische Union massiv in die weltweite Herstellung von COVID-19-Impfstoffen. Es war entscheidend, dass Impfstoffe so früh wie möglich und im erforderlichen Umfang zur Verfügung standen. Dafür waren umfangreiche Investitionen erforderlich – noch bevor es Erkenntnisse zur Wirksamkeit dieser Impfstoffe gab.

Diese 2020 ergriffenen risikobehafteten Maßnahmen haben sich dank der erfolgreichen Entwicklung der Impfstoffe bezahlt gemacht: Fünf der acht Impfstoffe aus dem EU-Impfstoff-Portfolio haben eine Zulassung erhalten, zwei werden noch überprüft. Lediglich bei einem Impfstoff wurde das Zulassungsverfahren vorzeitig beendet.

Die EU-Mitgliedstaaten haben frühzeitig und in dem erforderlichen Umfang sichere und wirksame Impfstoffe erhalten, damit alle EU-Bürgerinnen und -Bürger Zugang zur (Auffrischungs-)Impfung bekommen, Menschenleben gerettet und die Folgen der Pandemie für das soziale und wirtschaftliche Leben abgefedert werden können.

Darüber hinaus konnte eine große Zahl dieser Impfstoffe auch weltweit im Kampf gegen die Pandemie eingesetzt werden. Rund zwei Drittel der in der EU hergestellten Impfstoffdosen – mehr als 2 Milliarden – wurden an 167 Länder geliefert. Die Mitgliedstaaten haben fast 475 Millionen Dosen gespendet, von denen rund 364 Millionen bereits an die Empfängerländer geliefert wurden (etwa 85 % davon über COVAX).

Gleichzeitig müssen die Mitgliedstaaten weiterhin sicherstellen, dass sie über die strategischen Vorräte verfügen, um die potenzielle Entwicklung der Corona-Pandemie bewältigen zu können. Dazu gehört auch der Abschluss von Lieferverträgen, die gegebenenfalls die Lieferung angepasster Impfstoffe ermöglichen.

Die Kommission, die Mitgliedstaaten und BioNTech-Pfizer haben aufgrund der schwankenden Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen bereits kürzlich eine Vertragsänderung unterzeichnet, um die für Mai und Juni vorgesehenen Lieferungen auf das dritte Quartal dieses Jahres zu verschieben.

In Zusammenarbeit mit den Herstellern erleichtert die Kommission weiterhin den Austausch von Dosen zwischen den Mitgliedstaaten, um deren Bedarf besser zu decken.

Quelle

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