Mit einem neuen Förderangebot unterstützt das Wirtschaftsministerium künftig kleine und mittlere Unternehmen bei der Umstellung ihrer Betriebsprozesse auf erneuerbare Energien und energiesparende Verfahren: Der „Thüringer Dekarbonisierungsbonus“ könne starten, sobald der Haushalts- und Finanzausschuss (HuFA) des Thüringer Landtags die entsprechenden Mittel aus dem „Sondervermögen zur Bewältigung der Energiekrise“ freigegeben habe, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute in Erfurt. Insgesamt plane sein Haus zunächst zehn Millionen Euro für das neue Förderangebot ein, eine spätere Erhöhung werde bei großer Nachfrage geprüft. Mit den vorgesehenen Mitteln könnten zunächst etwa 700 Anträge im Dekarbonisierungsbonus gefördert werden. Zugleich soll auch der Anfang des Jahres aufgrund von Haushaltskürzungen gestoppte „Digitalbonus Thüringen“ fortgesetzt werden. Die Antragstellung ist über die Thüringer Aufbaubank ab sofort wieder möglich.
„Wir setzen das geplante Hilfspaket für die Wirtschaft zügig und Schritt für Schritt um“, sagte der Wirtschaftsminister. Nachdem vor wenigen Tagen bereits das neue Investitionsförderprogramm „InnoInvest“ an den Start gegangen war, stehen nunmehr auch die Förderkonditionen für den neuen „Dekarbonisierungsbonus“ fest: Energie- und CO2-einsparende Investitionen von mittelständischen Unternehmen können aus diesem Programm mit bis zu 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben – höchstens aber mit 15.000 Euro unterstützt werden. Der Fördersatz darf dabei einen Anteil von 50 Prozent der Investitionskosten nicht übersteigen. „Mit dem Dekarbonisierungsbonus wollen wir die Thüringer Mittelständler dabei unterstützen, in der Produktion teure fossile durch nachhaltige Energieträger zu ersetzen und insgesamt ihren Energieverbrauch zu verringern“, so Tiefensee. Gefördert werden die dazu erforderlichen Anlagen und Geräte sowie Schulungen und Beratungen.
Die Antrags- und Prüfverfahren für den „Dekarbonisierungsbonus“ seien angesichts der insgesamt überschaubaren Fördersumme bewusst unbürokratisch und schlank gestaltet, sagte der Minister weiter. Das neue Programm lehnt sich damit an den „Digitalbonus Thüringen“ an, den das Wirtschaftsministerium bereits Mitte 2018 aufgelegt hatte, aber im März 2022 aufgrund der vom Thüringer Landtag verhängten Globalen Minderausgabe zunächst stoppen musste.
Wirtschaftsminister Tiefensee kündigte heute zugleich den Neustart des „Digitalbonus Thüringen“ an. Hierfür sind zunächst 2,7 Millionen Euro vorgesehen. Der „Digitalbonus“ unterstützt KMU bei der Einführung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Gefördert werden etwa die entsprechende Hard- und Sofware, neue Planungssysteme, digitale Hilfsmittel wie Datenbrillen und 3D-Drucker oder digitale Arbeitsprozesse, Cloudtechnologien und Datensicherheitslösungen. Auch Ausgaben für Dienstleister zur Migration von IT-Systemen können bezuschusst werden. Seit dem Start im Juli 2018 waren im Digitalbonus insgesamt 933 Unternehmen mit 10,4 Millionen Euro unterstützt und damit Investitionen in Höhe von 24,2 Millionen Euro in die digitale Transformation der Thüringer Wirtschaft angestoßen worden.