Thüringen: Kinder mit palliativem Pflegebedarf erreichen den Freistaat

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Heute Nacht sind elf Kinder mit palliativem Pflegebedarf aus der Ukraine am Flughafen Erfurt Weimar eingetroffen. Vier der Kinder werden nun in Chemnitz, sieben in einer ehemaligen Frauenklinik in Gotha untergebracht. Letztere ist von der valde vita Franke und Müller GbR für spezielle intensivmedizinische Pflegebedarfe umgebaut worden.

Die unheilbar kranken Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren wurden zuletzt im ‚Dnipropetrovsk Children’s Boarding House‘ des Dnipropetrovsk Regiona Council versorgt und werden nun im Rahmen der Evakuierung von palliativversorgungsbedürftigen Kindern und jungen Menschen aus der Ukraine in Deutschland aufgenommen und entsprechend ihren Bedürfnissen versorgt. Seit Mitte September ist der Bundesverband Kinderhospiz e.V. vom Bundesgesundheitsministerium mit der Koordinierung dieser Evakuierung beauftragt. Für die Finanzierung der Versorgungskosten der Kinder kommen Bund und Länder gemeinsam auf.

Ministerpräsident Bodo Ramelow besuchte heute gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach die Einrichtung in Gotha.

Fotos von dem Termin finden Sie zeitnah unter: https://www.dropbox.com/scl/fo/t1em0boodtbux8w9cfzez/h?dl=0&rlkey=8wbup4i0rfn6a0wubw0jkl1yk

„Seit nun mehr als 300 Tagen führt der russische Angriffskrieg in der Ukraine zu einer humanitären Katastrophe. Das unermessliche Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer bleibt nur schwer auszuhalten. Zu sehen, dass Gewalt und Zerstörung vor niemandem – auch nicht vor den Jüngsten und Schutzbedürftigsten einer Gesellschaft – Halt macht, bestürzt mich zutiefst. Gerade sie benötigen eine sichere Umgebung und entsprechende Versorgung. Dass schwerst- und sterbenskranke Kinder in der Ukraine aufgrund des Krieges nicht mehr versorgt und gepflegt werden können, macht mich betroffen und wütend zugleich. Umso vehementer sage ich: Der Freistaat Thüringen kommt seinen humanitären Verpflichtungen nach und wird gemeinsam mit dem Bund sowie dem Einrichtungsträger in Gotha alles dafür tun, dass diese Kinder eine möglichst friedliche und ruhige Weihnachtszeit verleben können. Dafür danke ich allen Beteiligten und insbesondere den Pflegekräften für ihren aufopferungsvollen Einsatz“, so Ministerpräsident Ramelow.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach sagt: „Die Menschen in der Ukraine leiden jeden Tag unter Bombenbeschuss und Stromausfällen. Niemand aber leidet unter diesem Krieg mehr als die unschuldigen Kinder. Nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt sind auch sie dem Krieg schutzlos ausgeliefert. Als Staatengemeinschaft ist es unsere Pflicht, den Kindern besonders zu helfen. Besonders bestürzend ist die Lage von unheilbar kranken Kindern in der Ukraine. Ich bin froh, dass elf Kinder mit palliativmedizinischem Versorgungsbedarf nun in Deutschland sind. Sie erleben gemeinsam ein Weihnachtsfest in Wärme und in Frieden. Ihre Versorgung ist sicher. Darüber dürfen wir nicht vergessen, dass viele ihrer Altersgenossen in der Ukraine die Feiertage im Luftschutzkeller und ohne Strom verbringen. Putins gezielter Krieg gegen die Zivilbevölkerung ist barbarisch, das den Kindern zugeführte Leid ist unverzeihbar.“

Monika Neumann vom Bundesverband Kinderhospiz e.V. ergänzt: „Diesen 11 ukrainischen schwerstkranken Kinder können wir nun helfen, die Lebenszeit, die sie haben, in gut umsorgtem Umfeld, mit Wärme, Essen und ohne Bomben zu verbringen. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, gerade solchen Kindern zu helfen, die sowieso schon so schwer vom Schicksal benachteiligt sind.“

Die Trägerin der Einrichtung, Yvonne Franke, sagt vor dem Hintergrund der Evakuierung: „Mit unserem Haus in Gotha haben wir einen Ort geschaffen, an dem wir schwerstkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Angehörigen eine herzliche Umgebung bieten, in der sie eine teilhabeorientierte umfassende Pflege erfahren. Bis dahin war es ein weiter Weg, den wir mit vielen engagierten Mitstreitern gegangen sind. Heute sind wir dankbar und stolz, dass wir 7 Kindern die Möglichkeit der Teilhabe, einen liebevoll eingerichteten Rückzugsort und eine optimale zugewandte pflegerische Versorgung möglich machen können.“

Quelle

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