Mit einem Rundschreiben an die Lokalpolitik in Südwestthüringen (Planungsregion) und Oberfranken
(Regierungsbezirk), Ministerien und Konzernbeauftragte der Deutschen Bahn meldet sich der
überparteiliche Verein Henneberg-Itzgrund-Franken e.V. (Thüringen) erneut zum
Eisenbahnlückenschluss Südwestthüringen-Oberfranken (Werrabahn) zu Wort. Es sei nicht wichtig,
ob dieser über Eisfeld oder Bad Rodach realisiert wird. Beide Varianten haben ihre Vor- und
Nachteile. Diese Frage werde letztendlich ein zu startendes Raumordnungsverfahren klären. Die
Thüringer Landesregierung ist gewillt ein Raumordnungsverfahren zu starten, das Bayerische
Verkehrsministerium allerdings nicht. Nach Ansicht von Martin Truckenbrodt, 1. Vorsitzender des
2013 gegründeten Vereins, bezieht sich das Bayerische Ministerium hier auf sehr fehlerhafte Studien.
In diesen werden Erschließungseffekt und Fahrgastpotential völlig unterschätzt. Denn es handelt sich
um ein Projekt, welches nicht nur den Landkreisen Hildburghausen und Coburg zugutekommt,
sondern für den gesamten Bereich von Eisenach bis nach Eger (Cheb) in Tschechien betrachtet
werden kann und sollte. Denn für diese Verbindung ergibt sich die Möglichkeit einer bezüglich der
Fahrzeiten äußerst attraktiven Regional-Express-Linie, welche auch als Querverbindung in West-Ost-
Ausrichtung mehrere Nord-Süd-Verbindungen vernetzt.
Im Rahmen eines dreiphasigen Maßnahmenpakets empfiehlt der Verein u.a. als Sofortmaßnahme
zum nächsten Fahrplanwechsel die RE-Verbindung Sonneberg – Nürnberg ab Coburg in Richtung
Süden nur noch über die Neubaustrecke verkehren zu lassen, um so aktuelle längere Standzeiten der
Züge in Lichtenfels oder Bamberg zu vermeiden. Als Ergänzung und Ausgleich dazu soll die RE-Linie
Hof – Lichtenfels dann nach Coburg, evtl. sogar bis nach Bad Rodach, verlängert werden. So werden
nicht nur ganz Südwestthüringen sondern auch große Teile Oberfrankens besser an den ICE-Bahnhof
Coburg angebunden. Damit werden dann ohne den Umweg über Bamberg oder Nürnberg Ziele in
Nord- und Westdeutschland schneller und besser erreicht.
Es nun wichtig, dass sich die Politik im Coburger Land klar und deutlich positiv zu diesem Projekt
äußert. Coburg müsse im ganz eigenen Interesse zur Sicherung und zum Ausbau des eigenen ICE-
Anschlusses den Eisenbahnlückenschluss unbedingt wollen. Mit dieser Aussage müssen dann
Verkehrsministerium und Staatsregierung in Bayern kontaktiert werden.