Auch in diesem Jahr wird Ministerpräsident Bodo Ramelow den Internationalen Tag des Ehrenamtes zum Anlass nehmen und verdiente Thüringerinnen und Thüringer mit dem Ehrenbrief des Freistaats Thüringen auszeichnen. Die Ehrenbriefe werden am kommenden Montag, 4. Dezember 2023, im Beisein der Stiftungsratsvorsitzenden der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Ministerin Heike Werner, an elf Bürgerinnen und Bürger verliehen, die sich seit vielen Jahren freiwillig in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft engagieren.
Dazu Ministerpräsident Ramelow vorab: „Das freiwillige bürgerschaftliche Engagement ist das Kernstück unserer Zivilgesellschaft. Wir können stolz sein auf das großartige Tun von über 750.000 Thüringerinnen und Thüringern, die uns tagtäglich vor Augen führen: Jeder Tag des Jahres ist ein Tag des Ehrenamtes. Ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar für das Funktionieren von gesellschaftlichen Organisationen und für die Stärkung des Vertrauens in die Demokratie. Freiwillig engagierte Bürgerinnen und Bürger sind das Rückgrat, ja die Kraft unserer Gesellschaft. Daher möchte ich an diesem, aber auch an allen weiteren 364 Tagen des Jahres ‚Danke‘ sagen!“
In den Laudationes auf die Geehrten heißt es:
Karin Badelt (Erfurt)
Seit mehr als drei Jahrzehnten macht sich Karin Badelt aus Erfurt um das Gemeinwohl verdient. 1937 im damaligen Gollnow in Westpommern geboren, erlebte sie als Kind die Schrecken von Krieg und Vertreibung. Aussöhnung und Verständigung waren – und sind – ihr daher ein tiefes inneres Anliegen. Seit vielen Jahren ist sie als Geschäftsführerin der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V. tätig. Zudem war sie lange Ortsgruppenvorsitzende der Gesellschaft in Erfurt. Karin Badelt hat es sich zu einer wesentlichen Lebensaufgabe gemacht, als „Brückenbauerin“ ihren Beitrag zur Förderung und Festigung der Freundschaft von Menschen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und Deutschlands zu leisten, so u.a. bei der Hilfe für die Opfer des Reaktorunglücks von Tschernobyl in der Ukraine und Weißrussland. Sie ist Mitbegründerin des Vereins Hilfe für die Kinder von Tschernobyl e.V. und war von 1991 bis 1997 Vorsitzende des Vereins. Bedeutsam ist ferner ihr Engagement für den kulturellen Austausch mit Ensembles aus Moskau, Kaliningrad und weiteren Städten Russlands. Gemeinsam mit der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt organisierte Karin Badelt zahlreiche Lesungen und Vorträge. Mit den Deutschen aus Russland hält sie engen Kontakt und ist bei der Beratung in kommunalen Angelegenheiten behilflich. Karin Badelt hat sich auf beeindruckende Weise dem schleichenden Gift des Hasses, das leider allzu häufig die Herzen der Menschen gefesselt hält, entzogen. Ihr Lebenswerk zeugt gerade heute davon, wie fundamental wichtig es ist, sich gegenseitig mit Respekt und ehrlichem Interesse immer wieder neu zu begegnen und für ein friedliches Miteinander der Völker und Kulturen einzutreten.
Renate Böhm (Gotha)
Der Name Renate Böhm ist untrennbar mit der aktiven Seniorenarbeit in Gotha verbunden. Seit vielen Jahren engagiert sich die gelernte Kindergärtnerin und Erzieherin ehrenamtlich im Seniorenverband Kreis Gotha e.V. und im Seniorenbeirat der Stadt. Zu dessen Tätigkeiten zählen u.a. monatliche Sprechstunden für interessierte Seniorinnen und Senioren, die Durchführung einer Seniorenakademie sowie gemeinsame Veranstaltungen zur Weihnachts- und Faschingszeit. Niemand soll allein zurückbleiben, denn Einsamkeit im Alter kann erwiesenermaßen krankmachen. Und da Bewegung nachweislich die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das physische wie psychische Wohlbefinden des Menschen fördert, organisiert der Seniorenbeirat darüber hinaus auch regelmäßig sogenannte Bewegungswochen. Stets freundlich, zuverlässig und den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren zugewandt nimmt Renate Böhm an allen Veranstaltungen teil und hilft tatkräftig bei deren Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung. Daneben besucht sie regelmäßig Fortbildungskurse des Landesseniorenrates und knüpft bzw. pflegt die Kontakte zu den Partnerstädten. Renate Böhm liefert damit immer wieder neue Impulse für eine von großer Mitmenschlichkeit und Herzenswärme geprägte Seniorenarbeit in Gotha.
Ines Bolle (Weimar)
Die Bedeutung der Kommunalpolitik kann gar nicht überschätzt werden. Nicht nur werden hier Entscheidungen getroffen, die bisweilen, wie beispielsweise in der Energiepolitik, sogar globale Auswirkungen haben. Auf kommunaler Ebene entscheidet sich häufig auch, ob Bürgerinnen und Bürger sich ernstgenommen sehen und damit eine positive Einstellung zu unserer Demokratie entwickeln; ob sie sich politisch interessieren und möglicherweise auch engagieren. Ines Bolle engagiert sich seit vielen Jahren in der Stadt Weimar und speziell für den Ortsteil Oberweimar-Ehringsdorf. Seit 2013 war sie zunächst stellvertretende Ortsteilbürgermeisterin. Im November 2020 wurde sie dann zur Ortsteilbürgermeisterin gewählt und übt dieses Amt seither mit großem Elan aus. Ines Bolle hat eine Reihe von Ideen und Ansätzen für neue Projekte im Ortsteil entworfen. Sie lässt sich dabei von ihrer Kernüberzeugung leiten, dass die frühzeitige Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in politische Entscheidungsprozesse von elementarer Bedeutung für eine lebendige Demokratie ist. Um eine verbesserte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Oberweimar-Ehringsdorf zu erreichen, hat Ines Bolle erstmalig eine Einwohnerversammlung des Oberbürgermeisters im Stadtteil in offener Form als ‚World-Café‘ vorbereitet. Diese Veranstaltung mit über 100 interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern war ein großer Erfolg und überzeugte auch zahlreiche Skeptiker. Auch bei der Umgestaltung der Jenaplanschule in Oberweimar setzte sie mit der Organisation von Bürgerversammlungen und Mitmach-Aktionen erfolgreich auf eine frühe und ergebnisoffene Einbindung der Menschen vor Ort. Zahlreiche weitere Aktionen wie die wiederholte Durchführung des „Girls Day“ im Ortsteil oder gemeinschaftliche Aktionen wie der „offene Adventskalender“ setzen wichtige Impulse und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ines Bolle lebt für die Menschen in ihrem Ortsteil. Sie verkörpert glaubwürdig, was Kommunalpolitik ausmacht, nämlich Bürgernähe und Transparenz. Sie setzt damit wichtige Impulse für eine offene und vitale Demokratie.
Dr. Rolf Frielinghaus (Ilmenau)
„Ilmenau Helau!“ schallt es alljährlich zur närrischen Zeit über die Plätze und Straßen der stolzen Goethe- und Universitätsstadt, die auf eine weit mehr als einhundertjährige Karnevalstradition zurückblicken kann. Seit 1969 pflegt der Ilmenauer Karnevalklub e.V. dieses Erbe und ist seitdem die Instanz in der Stadt für Unterhaltung auf hohem Niveau. Im Dezember 1991 wurde Dr. Rolf Frielinghaus zum Präsidenten des Vereins gewählt, der mit seinen vielfältigen Angeboten, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich, nicht nur während der Karnevalssaison eine feste Größe in der kulturellen Landschaft der Stadt Ilmenau ist. In der Folge lenkte und koordinierte er 20 Jahre lang mit viel Herzblut und Engagement die Geschicke des Vereins. Daneben ist Dr. Rolf Frielinghaus auch im Landesverband Thüringer Karnevalsvereine e.V. aktiv. Seit 2013 gehört er dem Vorstand dieses Dachverbandes, der die Interessen von über 300 Thüringer Karnevalsvereinen vertritt, an. Frei nach Loriot könnte man sagen: „Ein Karneval ohne Dr. Rolf Frielinghaus ist möglich, aber sinnlos.“ Als „Letzter Straßenkehrer von Ilmenau“ ist er zu einer regelrechten Kultfigur in der Bütt geworden. Seine scharfsinnigen und rhetorisch ausgefeilten Redebeiträge, mit denen er das lokale politische Geschehen und bekannte Ilmenauerinnen und Ilmenauer gekonnt auf die Schippe nimmt, zählen zweifellos zu den Höhepunkten jeder Prunksitzung. Ein Herzensanliegen ist ihm in diesem Zusammenhang die Nachwuchsgewinnung, weshalb die Schulung und Anleitung von Büttenrednerinnen und Büttenrednern ebenso zu seinen zahlreichen ehrenamtlichen Aufgaben zählt. Neben seinem Engagement für das kulturelle Leben ist Dr. Rolf Frielinghaus seit der politischen Wende kommunalpolitisch engagiert. Als Mitglied des Ilmenauer Stadtrats und Beisitzer in zahlreichen Ausschüssen setzt er sich unermüdlich für die Belange seiner Mitmenschen ein.
Hartmut Jacobi (Schleiz)
Der selbstlose Dienst am Mitmenschen bestimmt ganz wesentlich das ehrenamtliche Wirken von Hartmut Jacobi. Schon als Jugendlicher trat er dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) bei und engagierte sich als Jugendsanitäter und Rettungsschwimmer. Später machte er seine Leidenschaft zum Beruf und übernahm nach seinem Studium als Rettungsdienstmanager wichtige Funktionen beim DRK, beispielsweise als Fachbereichsleiter Nationale Hilfs-gesellschaft. Im Katastrophenschutz erfüllt er seit 2007 die umfangreichen Aufgaben als Zugführer im Betreuungsdienst. Zu seinem Aufgabengebiet gehörte ferner die rettungsdienstliche Absicherung von sportlichen und kulturellen (Groß-)Veranstaltungen. Die Einsatzleitung des DRK vor Ort an unzähligen Wochenenden, beispielweise bei den Schleizer Dreieckrennen oder dem SonneMondSterne Open-Air-Musikfestivals, leistete er daneben ganz selbstverständlich ehrenamtlich. Bei zurückliegenden Hochwasserereignissen oder bei der Aufnahme von Geflüchteten sammelte Hartmut Jacobi unentgeltlich Sachspenden und organisierte die Übergabe an die Betroffenen. Die Bewahrung und Rettung von Menschen vor Gefahr bzw. aus Notlagen treibt Hartmut Jacobi unablässig an, so auch in seinen Funktionen als Vorsitzender der Verkehrswacht Schleiz-Bad Lobenstein e.V. und als Mitglied der Wasserwacht. Die Jugendarbeit ist ihm in diesem Zusammenhang ein besonderes Anliegen. Mit den Angeboten „Sicher zur Schule“ und „Aktion junge Fahrer“ sollen Kinder und Jugendliche in Schleiz und Bad Lobenstein für die täglichen Anforderungen im Straßenverkehr fit gemacht werden. Auch im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Wasserwacht, für die Hartmut Jacobi vorrangig im Bereich Saaldorf am Bleilochstausee tätig ist, kümmert er sich beharrlich um die Nachwuchsgewinnung. Nicht zuletzt war Hartmut Jacobi Initiator und Vorsitzender des Arbeitskreises zum Erhalt des Krankenhauses Schleiz in den Jahren 2020 und 2021, als die Schließung der Klinik befürchtet wurde. Er organisierte Demonstrationen zum Erhalt des Krankenhauses, machte unablässig auf die herausragende Bedeutung der Einrichtung für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung aufmerksam und brachte die wichtigsten Akteure immer wieder an einem Tisch zusammen. Es ist daher nur folgerichtig, dass Hartmut Jacobi seit 2022, neben zahlreichen weiteren Ehrenämtern, auch Mitglied im Krankenhaus-Beirat ist und hier seinen reichen Erfahrungsschatz im Gesundheits- und Rettungswesen einbringt.
Klaus-Peter Marquardt (Saalfeld/Saale)
Kirchenmusik, heißt es auf der Website der Evangelischen Kirche in Deutschland, „ist nicht nur Medium der Verkündigung, sondern auch „Lehrmeisterin“ des Glaubens – sie vermittelt geistliche Inhalte und kleidet Traditionen der Kirche in alte und neue Klanggewänder“. Klaus-Peter Marquardt hat sich dem Medium Kirchenmusik mit Leib und Seele verschrieben. Seit 40 Jahren prägt er die reichen kirchenmusikalischen Aktivitäten der Stadt Saalfeld. Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Chorassistent der Chöre an der Johanneskirche ist er seit dessen Gründung 1983 der ehrenamtliche Leiter des Posaunenchores Saalfeld-Graba. Seiner Initiative verdankt sich beispielsweise die schöne Tradition, nach der jeden Samstagmittag vor dem Saalfelder Rathausbalkon das Wochenende „eingeblasen“ wird. Zudem war Klaus-Peter Marquardt maßgeblich an der Gründung des Vereins Schlosskapelle Saalfeld e.V. beteiligt, dessen Vorsitzender er seit nunmehr drei Jahrzehnten ist. Der Verein verfolgt den Zweck, mit seinem Wirken ein vielfältiges Veranstaltungs- und Konzertangebot in der barocken Schlosskapelle Saalfeld zu fördern. Mit der Durchführung von qualitativ hochwertigen Konzerten unter Mitwirkung von namhaften Künstlern gelingt ihm dies auf herausragende Weise. Das Festwochenende zum 300. Jahrestag der Weihe der Schlosskapelle im Februar 2020 hat Klaus-Peter Marquardt organisatorisch wie musikalisch maßgeblich geprägt. „Gott loben, gemeinsam feiern – mit Herz, Hand und Mund“, dieses Ziel verfolgt Klaus-Peter Marquardt seit 1992 mit dem Kammerchor der Schlosskapelle Saalfeld auf ebenso sympathische wie eindrucksvolle Weise. Nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorganisten und Domorganisten zu Merseburg, Michael Schönheit, sondern auch zahlreiche Gastspiele und Konzertreisen innerhalb und außerhalb Deutschlands zeugen von dem hohen musikalischen Anspruch, den Klaus-Peter Marquardt mit seinem Schaffen erfolgreich verbindet. So hat sich der Chor auch über die Grenzen Saalfelds, Thüringens und Deutschlands hinaus einen ausgezeichneten Ruf erworben. Dies wäre ohne das ehrenamtliche Engagement Klaus-Peter Marquardts undenkbar.
Volker Naundorf (Mühlhausen)
Beraten, unterstützen, den Schwachen eine Stimme geben, soziale Teilhabe ermöglichen – all das sind Anliegen des Sozialverbands VdK. Volker Naundorf engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in den verschiedenen Verbandsstufen des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen in unterschied-lichen Funktionen. Über ein Jahrzehnt führte Volker Naundorf als Vorsitzender den VdK Ortsverband Mühlhausen zum mitgliederstärksten und aktivsten Verband im Kreisverband Unstrut-Hainich. Durch seine besonnene und verantwortungsvolle Art gelang es ihm, immer wieder engagierte Mitglieder für die wichtige Mitarbeit im Vorstand zu gewinnen. Seinem Nachfolger im Amt des Ortsverbandsvorsitzenden stellt er seine langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse kollegial zur Verfügung. In der Zeit von 2012 bis 2021 übernahm Volker Naundorf als stellvertretender Kreisvorsitzender des VdK Kreisverbandes Unstrut-Hainich zusätzliche Verantwortung und trug mit seiner engagierten Mitarbeit ganz wesentlich zu der kontinuierlich positiven Entwicklung des Kreisverbands bei. Auf Kreisverbandsebene hat er überdies seit einigen Jahren das Amt des Kreiskassenführers inne und ist damit für den Umgang mit den finanziellen Mitteln des Verbands verantwortlich. Auch diese Aufgabe erledigt Volker Naundorf mit der ihm eigenen Zuverlässigkeit und Korrektheit. Als Beauftragter für Bildung im VdK Bezirksverband Nordthüringen organisierte er bis vergangenes Jahr schließlich alle Maßnahmen zu Schulungen und Seminaren im Bezirksverband, zu dem die Kreisverbände Eichsfeld, Thüringen Nord, Sömmerda und Unstrut-Hainich gehören. Volker Naundorf hat sich durch sein persönliches Auftreten und sein weit über die bloße Pflichterfüllung hinausreichendes Engagement das Vertrauen sowie hohes Ansehen, nicht nur unter den Mitgliedern des VdK in seinem Wirkungskreis, erworben. Er trägt damit maßgeblich zu einem sozialeren und gerechteren Miteinander bei.
Norbert Rauschenbach (Nobitz)
Norbert Rauschenbach ist Karnevalist aus Leidenschaft. 1983 gründete er mit Gleichgesinnten den Podelwitzer Carnevals Club e.V. und übernahm nur zwei Jahre später das Amt des Präsidenten. Dieses übt er bis heute mit großer Leidenschaft und Hingabe aus. Er kümmert sich z.B. um die Koordinierung des Probenbetriebs, die Beauftragung von Musikkapellen, das Einladungswesen für Veranstaltungen des Vereins oder auch die Reinigung und Ausstattung von Veranstaltungssälen. Im Verein bringt sich Norbert Rauschenbach immer wieder mit neuen Ideen und Vorschlägen für eine lebendige Gestaltung des kulturellen Lebens in seiner Gemeinde und darüber hinaus ein. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins organisiert Norbert Rauschenbach, der auch aktives Mitglied der örtlichen Feuerwehr ist, zahlreiche Veranstaltungen, darunter das Frühlingsfest, das Maibaumsetzen, das Oktoberfest und den Weihnachtsmarkt. Basis für das rege Vereinsleben ist das Vereinsheim, das von der Gemeinde Nobitz übernommen wurde. Norbert Rauschenbach trug maßgeblich dazu bei, dass das Haus erhalten werden konnte und heute ein ansprechendes Aussehen hat. Er kümmerte sich um alle baulichen Belange und investierte viele Stunden seiner Freizeit in die Sanierung und Einrichtung des Gebäudes. Besonders engagiert war Norbert Rauschenbach bei der Beantragung von Fördermitteln und der Akquise von Sponsoren, welche die baulichen Maßnahmen überhaupt erst ermöglichten. Das Vereinsheim in Podelwitz dient heute auch anderen Vereinen und Privatpersonen als Veranstaltungsstätte und ist zu einem beliebten Treffpunkt der Dorfgemeinschaft geworden. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten gelingt es Norbert Rauschenbach seit 40 Jahren auf herausragende Weise, Angehörige unterschiedlicher Generationen zu vereinen, soziale Kontakte zu ermöglichen, zu knüpfen und zu pflegen. Damit fördert Norbert Rauschenbach nicht nur die Erhaltung des Brauchtums, er leistet damit auch einen unschätzbaren Beitrag für eine aktive Bürgergesellschaft.
Marlis Seyfarth (Gotha)
Für eine Gesellschaft sind sowohl erfolgreiches Unternehmertum als auch soziales Engagement unerlässlich. Zu selten gelingt diese Verbindung. Marlis Seyfarth aus Gotha jedoch, die von Anfang der Neunzigerjahre bis 2021 als Miteigentümerin und Geschäftsführerin im Automobilhandel tätig war, war sich ihrer sozialen Verantwortung stets bewusst und ist dieser in den vergangenen drei Jahrzehnten in vorbildlicher Weise nachgekommen. Als Unternehmerin hat Marlis Seyfarth durch Sponsoring und Spenden für den Sport und soziale Einrichtungen zahlreiche Vorhaben und Anschaffungen nicht nur unterstützt, sondern diese überhaupt erst ermöglicht. Zu den über die Jahre Begünstigten zählen Kindergärten in Gotha, die Kirchengemeinde, öffentliche Büchereien, das Kinder- und Jugendhospiz in Tambach-Dietharz, aber auch der Rennsteiglauf oder der Basketball- und Volleyballsport in Gotha. Trotz der erheblichen Inanspruchnahme als Unternehmerin fand Marlis Seyfarth stets Zeit für die Übernahme von ehrenamtlichen Aufgaben in verantwortlicher Position, etwa als Vizepräsidentin im Kreisverband Gotha des Deutschen Roten Kreuzes oder im Vorstand der Europäischen Louis-Spohr-Kulturgesellschaft e.V. Die Gesellschaft trägt zur Ausgestaltung des kulturellen Veranstaltungsprogramms in der Stadt Gotha bei und organisiert vorwiegend Konzerte unterschiedlicher stilistischer Richtungen. Daneben bereichert Marlis Seyfarth seit zwei Jahrzehnten die Arbeit des Denkmalbeirats der Stadt Gotha. Mit großem persönlichen Einsatz und einer aufrichtigen, geradlinigen und uneigennützigen Arbeitsweise trägt Marlis Seyfarth so zu einem sozial gerechten und gemeinwohl-orientierten Miteinander bei.
Christian Treumann (Weimar)
Es gibt sie tausendfach in Deutschland. Große wie kleine, alte wie junge: Stiftungen. Stiftungen sind Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements. Mit ihrer Errichtung und dem Engagement in Stiftungen leisten Menschen einen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft. Christian Treumann ist solch ein Mensch. Christian Treumann ist ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Town & Country Stiftung. Die Town & Country Stiftung wurde 2009 von Gabriele und Jürgen Dawo gegründet und hatte es sich zunächst als Ziel gesetzt, unverschuldet in Not geratenen Bauherren zu helfen. Die Satzungszwecke der Stiftung wurden später erweitert und unter anderem durch den Stiftungspreis mit Leben erfüllt, der gemeinnützigen Einrichtungen zugutekommt, die sich für körperlich, geistig und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen. Seit Beginn an ist Christian Treumann mit Herzblut, unendlich viel Engagement und Tatkraft dabei und hat die Stiftung zu dem gemacht, was sie heute ist. Bei seiner täglichen Arbeit ist Christian Treumann stets wichtig, den Menschen, mit denen er zu tun hat, mit Achtung zu begegnen und sie dort abzuholen, wo sie stehen. Dem Anspruch der Stiftung, „Mensch sein heißt verantwortlich sein“, wird Christian Treumann in hohem Maße gerecht. Darüber hinaus ist Christian Treumann seit vielen Jahren im Stiftungsvorstand des Klosters Volkenroda tätig und außerdem im Ritterorden der Johanniter aktiv. Zudem wirkt er an vielen Stellen im Hintergrund und bringt seine ganze Kraft ein, um die Welt ein bisschen besser zu machen.
Horst Worliczek (Römhild)
Ehrenamtliches Engagement in Römhild ist ganz eng mit dem Namen Horst Worliczek verbunden. So setzt sich Horst Worliczek seit vielen Jahren für den Schutz von Natur und Umwelt ein. Er ist Mitbegründer des Landschaftspflegeverbands Römhild und der BUND-Ortsgruppe Römhild, die er seit 1990 ununterbrochen leitet. Die „Kümmerer am Grünen Band“, wie sich Horst Worliczek und seine Mitstreiter selbst bezeichnen, sorgen sich u.a. um die Pflege von Streuobst- und Orchideenwiesen, den Schnitt von Obstbäumen, das Errichten von Lebenstürmen für Insekten und Kleintiere oder den Bau von Fledermauskästen. Mit verschiedenen Wanderungen werden außerdem Kinder und Erwachsene für die einzigartige Naturlandschaft im Henneberger Land begeistert und für deren Erhalt sensibilisiert. Bis vergangenes Jahr war Horst Worliczek zudem Vorsitzender des Heimatvereins „Gemeinde der Steinsburgfreunde e.V.“. In dieser Funktion vereinte er jahrzehntelang Naturkundler, Forstbeamte, Archäologen, Bodendenkmalpfleger, Historiker sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger der Gleichberglandschaft. Mit Leidenschaft und Hingabe widmen sich die Steinsburgfreunde dem Schutz und der Erforschung des Gleichberggebiets mit seiner einmaligen Flora und Fauna und natürlich den zahlreichen bedeutenden archäologischen Denkmalen mit der alles überragenden Steinsburg und ihrer keltischen Geschichte. Horst Worliczek organisiert, koordiniert und begleitet dabei alle Vorhaben mit großem persönlichen Einsatz und seinem profunden geschichtlichen wie naturwissenschaftlichen Wissen. Horst Worliczek ist zudem ein ungemein humorvoller Mensch, was sein jahrelanges Engagement in der Römhilder Karnevalsgemeinschaft beweist, sei es als Mitreißender Büttenredner, Trainer des Männerballetts, Mitglied des Elferrats oder als Sitzungspräsident. Auch diese Leidenschaft verband er wiederum gekonnt mit seiner Liebe zur Natur, als er 1989 die Sanierung eines Ausflugsobjekts, dem „Schnullerbrunnen“ am Großen Gleichberg anregte. Seitdem hat der Karnevalsverein die Pflege dieses beliebten Wanderziels übernommen.