Der Beauftragte der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen, Joachim Leibiger, übergibt am Montag in Zeulenroda einen Fördermittelbescheid über 20.000 Euro an Herrn Pfarrer Ingolf Herbst von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Zeulenroda. Die Landesförderung ist für die Errichtung einer Rampe zur Reduzierung von baulichen Barrieren innerhalb des Pfarrhauses in Zeulenroda vorgesehen.
Joachim Leibiger sagte vorab: „Gerade die Vereinbarkeit von Barrierefreiheit und dem wünschenswerten Erhalt der ursprünglichen Bausubstanz bei baulichen Eingriffen in historische Kirchen- oder Bestandsgebäude stellt Architekten, Ingenieure und Bauplaner, aber auch kommunale Behindertenbeauftragte, bei der Planung immer wieder vor neue Herausforderungen. Das trifft auch auf das Pfarrhaus in Zeulenroda zu. Es erfordert daher große Kreativität, fachliche Kompetenz sowie ein entschlossenes gemeinsames Agieren aller Beteiligten, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die konstruktive Zusammenarbeit der Kirche mit dem Bauplanungsbüro Arnold in Zeulenroda gelang es nach verschiedenen Variantenuntersuchungen, eine geeignete Lösung für die Zugänglichkeit des Gemeindesaals zu planen. Mithilfe der finanziellen Unterstützung an die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Zeulenroda möchte ich daher gerne die Bemühungen für mehr Barrierefreiheit unterstützen und erhoffe mir, dass andere kirchliche Einrichtungen diesem vorbildlichen Wirken nacheifern. Gerade für mobilitätseingeschränkte Personen, aber auch für Familien mit Kinderwagen, kann es ohne Barrierefreiheit keine wirkliche Inklusion und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geben. Barrierefreiheit ist eine Voraussetzung für die Teilhabe aller Generationen, ja aller Menschen.“
Hintergrund:
Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Zeulenroda hat zwei Kirchengebäude, die 1820 erbaute Dreieinigkeitskirche und die kleinere Kreuzkirche (Grundmauern von 1790, nach der Totalzerstörung durch Brand 1885 in heutiger Form eingeweiht). Die Kirchen haben sich nach den in den letzten Jahren durchgeführten umfangreichen Sanierungen zu einem kulturellen und touristischen Anziehungspunkt der Stadt entwickelt.
Das Pfarrhaus in der Kirchstraße wurde 1794 erbaut und befindet sich im Stadtkern Zeulenrodas gegenüber der Dreieinigkeitskirche. Es ist eines der ältesten Bestandsgebäude der Stadt und durch unterschiedliche Höhenniveaus innerhalb des Gebäudes gekennzeichnet. Das Pfarrhaus beherbergt sowohl gemeinschaftlich genutzte Räume z.B. für die Jugendarbeit, als auch Büroräume der Kirchgemeinde, in denen öffentliche Veranstaltungen vorbereitet werden und auch sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen.
Während in den Kirchen größere Veranstaltungen durchgeführt werden, finden im Gemeindesaal des Pfarrhauses regelmäßig Treffen der Gemeindemitglieder sowie kleinere kulturelle Veranstaltungen statt. Um das Pfarrhaus als einen zentralen sozialen Treffpunkt und inklusiven Begegnungsort der Stadt weiter etablieren zu können, muss dieses für mobilitätseingeschränkte und behinderte Besucher besser zugänglich gemacht werden. Hierzu ist der Einbau einer höhenausgleichenden Rampe im Gemeindesaal notwendig. Der Behindertenbeauftragte fördert die Errichtung der Rampe mit 20.000 Euro aus seinem Budget.