Erfurt: DDR-Garagen im Fokus

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Ausstellung „Garagen | Geschichten. Erkundungen eines Alltagsortes.“ im Museum für Thüringer Volkskunde

Stellplatz, Werkstatt, Aufbewahrungsort, Partyraum und Musikkeller – Garagen sind Multifunktionsorte. Am Freitag, dem 6. September, wird um 17:00 Uhr im Museum für Thüringer Volkskunde die Ausstellung „Garagen | Geschichten. Erkundungen eines Alltagsortes.“ eröffnet, die sich mit diesem wichtigen Stück (ost-)deutscher Alltagsgeschichte beschäftigt.

Bis heute prägen die großen Garagenkomplexe das Stadtbild, insbesondere in Ostdeutschland. Aktuell sind viele dieser Anlagen vom Abriss bedroht, Pachtverträge werden nicht verlängert. Erstmals sind mit dieser Ausstellung Geschichte(n) ostdeutscher Garagen nun in einem Museum zu sehen, was ihre Bedeutung als historische und kulturelle Zeugnisse unterstreicht. Garagenhöfe bergen Erinnerungen an ihren Aufbau in der DDR, sie waren und sind ein wichtiger Freiraum für die Freizeitgestaltung – jenseits enger Wohnungen und  der Kontrolle der Nachbarschaft. Es gibt Platz zum Werkeln und Basteln, für Gemeinschaft und Unterstützung. Dort werden Dinge aufbewahrt, die persönlichen Wert und eine Geschichte haben.

Garagen locken aber auch mit Verborgenem und Verbotenem: Liebevoll herausgeputzte Oldtimer oder Simsons wecken Begehrlichkeiten, aber auch die Möglichkeit, illegalen Tätigkeiten nachzugehen. In Garagen steckt viel mehr, als ihre oft eintönige Fassade vermuten lässt.

Die Ausstellung regt zum Entdecken und Nachdenken an über das Verschwinden alltäglicher Orte. Objekte und Erzählungen, Fotografien und Archivmaterialien laden zu eigenen Erkundungen ein und bewahren die Erinnerungen.

Die Ausstellung entstand im gleichnamigen Lehrforschungsprojekt des Seminars für Volkskunde/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) in Dresden und dem Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt. Sie ist bis zum 16. März 2025 zu sehen.

Vernissage im Rahmen der Denkmaltage am 6. September um 17:00 Uhr

Es sprechen:

Dr. Uta Bretschneider

Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig

Dr. Mark Escherich

Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Erfurt

Prof. Dr. Friedemann Schmoll

Inhaber des Lehrstuhls für Volkskunde (Empirische Kulturwissenschaft) Friedrich-Schiller Universität Jena

Im Dialog:

Teilnehmende des Lehrforschungsprojekts Garagen I Geschichten des Seminars für Volkskunde/ Kulturgeschichte Friedrich-Schiller-Universität Jena

Musikalisch begleitet wird die Vernissage von der Well Blech Big Band der Musikschule der Stadt Erfurt. Genießen Sie Rock, Jazz, Swing und Funk-Klassiker!

Veranstaltungsort: Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a, 99084 Erfurt

Tel. +49 361 655-5607

Quelle 1

Quelle 2

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