Erfurt: Ampeln und Poller werden immer öfter beschädigt

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Erfurts Poller und Ampelanlagen werden zunehmend Angriffsziel für verkehrsgefährdenden Vandalismus. Polizei und Stadtverwaltung bitten um Mithilfe bei der Aufklärung.

Anfang Mai wurden die Schlösser an allen fünf elektrischen Polleranlagen in der Innenstadt mit Kunstharz verklebt, so dass ihre Bedienung nicht mehr möglich war. Einige Tage später wurde gleiche Zerstörung an den Steuerschränken von drei Ampeln festgestellt.

„Das sind keine Kavaliersdelikte und auch keine Kleinejungenstreiche“, stellt Alexander Reintjes, der Leiter des Tiefbau- und Verkehrsamtes, fest.  „Beide Tatvorgänge erfüllen die Voraussetzungen der gemeinschädlichen Sachbeschädigung. Diese Art des Vandalismus wird mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet”, so Reintjes weiter. „Der Rettungsdienst der Feuerwehr ist im Einsatzfall am Poller in der Meister-Eckehart-Straße aufgehalten worden und hat unseren Bereitschaftsdienst alarmiert. Zum Glück konnten die Einsatzkräfte wenden und haben nur wenige Minuten an Zeit verloren. Doch genau dieser Zeitverlust kann über Menschenleben entscheiden.“

„Die gesamte Zivilgesellschaft leidet unter solchem Zerstörungswahn. Wir würden unser Geld lieber in nachhaltige Projekte investieren als in die Reparaturen von Anlagen, die Opfer von Vandalen geworden sind. Bisher mussten wir bereits ca. 10.000 EUR für den Austausch der Schließanlagen an den Pollern und für neue Steuerschränke ausgeben.”

„Die Polizei und wir sind für jeden Hinweis, der uns zu den Tätern führt, dankbar. Zerstörungswut, Vandalismus und rohe Gewalt dürfen einfach nicht Bestandteil unserer Kultur werden. Dagegen muss sich die Zivilgesellschaft wehren. Für alles, was wir gemeinsam nutzen, tragen wir auch eine gemeinsame Verantwortung”, so Reintjes.

Die Polizei appelliert: “Niemand darf weg sehen. Es gilt aktiv zu handeln. Streifenwagen können nicht immer und überall präsent sein. Umso mehr ist die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Es geht nicht darum, einen Täter festzuhalten oder zu stellen. Ein Anruf ist in vielen Fällen schon ausreichend, damit die Beamten der Erfurter Polizei tätig werden können”, so Julia Neumann von der Landespolizeiinspektion. Auch hierfür könne die 110 gewählt werden.

Quelle

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