Dornburger Schlösser

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Die Dornburger Schlösser sind die Sommerresidenz der Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach und stellen eine Anlage mit drei verschiedenen Schlössern dar, die sich hoch über dem Saaletal erheben. In den Außenbereichen der Schlösser findet sich heute ein englischer Landschaftsgarten sowie ein französischer Barockgarten mit Terrassen und Rosenspalieren. Dazu findet man an den Saalehängen einen Weinberg, der immer noch in Betrieb ist. Die Muschelkalkhänge speichern viel Wärme, was dem Wein zu Gute kommt. Die Anlage ist sehr beliebt als Kulisse für Hochzeiten und Feiern, im Renaissanceschloss gibt es ein Restaurant und das alte Schloss ist heute Tagungstätte der Universtät Jena.

Bekannt wurden die Schlösser unter anderem durch Wolfgang von Goethe, der 1828 im Renaissanceschloss seine Dornburger Gedichte verfasste. Ihm zu Ehren gibt es heute dort eine Goethe-Gedenkstätte.

Öffnungszeiten

Führungen über die Schlossverwaltung unter der Telefon-Nummer  03 64 27/21 51 30 oder per Email an die  schlossverwaltung
@dornburg-schloesser.de vereinbart werden. Dazu gibt es auch die Buchungsmöglichkeit über die
Dornburg-Tourist Infos (03 64 27/2 09 34).

Die Schlösse selbst sind von April bis Oktober geöffnet:

Montag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Dienstag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Freitag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Samstag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Sonntag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr

 Mittwochs ist geschlossen.

Eintrittspreise

Der Eintritt in die Schlossanlage und den Park selbst ist kostenlos. Für den Besucher der Schlösse wird allerdings ein Eintritt verlangt:

  • pro Schloss 2,50 Euro
  • ermäßigt 2,- Euro
  • Kombiticket für beide Schlösser 4,- Euro, ermäßigt 3,- Euro

Der Eintritt für Kinder und Schüler bis zum Abitur ist kostenlos.

Die Parkanlagen können täglich von 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang besucht werden.

Die Dornburger Schlösser im Video

Auf Youtube finden sich darüber hinaus noch eine ganze Reihe von weiteren Videos und Aufnahmen.

Die Geschichte der Dornburger Schlösser

Die erste urkundliche Erwähnung fand 937 statt. Man geht davon aus, dass sich auf dem Plateu eine ottonische Königspfalz befand. Es sind allerdings keine Reste davon mehr vorhanden, wahrscheinlich sind die derzeitigen Gebäude über den historischen Ruinen gebaut. Die ältesten Bereiche der aktuellen Anlage stammen aus dem 12.J ahrhundert. Der achteckiger Bergfried im Alten Schloss hat eine Inschrift über dem Portal, die auf das Jahr 1230 hindeutet. Daher geht man davon aus, dass dies der älteste Bereich der Burganlage ist.

Den Status einer Königspflaz entsprechend gab es in den Jahren 952, 958 und 965 königlichen Besuch durch Otto I. Es wurden sogar Reichtstage abgehalten, zuletzt 1004 und Heinrich II. Allerdings verlor die Burg ihre Bedeutung mit dem Ende der Ottonen und es gab keine Aufenthalte oder Reichstage mehr.

Es gibt Hinweise, dass dieser Bereich auch schon vor 937 besiedelt war und bereits zu Zeiten der Franken (ca. 500 nach Christus) dort eine Burganlage bestand. Befunde oder schriftliche Erwähnungen aus dieser Zeit liegen aber nicht vor.

Im Jahr 1083 wurde die Burg als Lehen von König Heinrich IV. an den Grafen von Wiprecht von Groitzsch übertragen und verschwindet damit aus dem köglichen Besitz. In den folgenden Jahren und Jahrhunderten wechselt die Burganlage immer wieder den Besitzer und geht an verschiedenen regionale Grafen und Beamte über. Damit endet auch die überregionale Bedeutung der Anlage.

Das Alte Schloss

Das alte Schloss trägt seinen Namen zurecht, weil es wahrscheinlich den ältesten Teil der Anlage dar stellt. Es gab an gleicher Stelle wahrscheinlich eine Vorgänger-Burg, die aber im Sächsischen Bruderkrieg 1451 so schwer beschädtigt wurde, dass man sie nicht weiter nutzte und stattdessen das derzeitige alte Schloss baute.

Das Schloss war dabei kaum noch von strategischer Bedeutung, diente als Witwensitz und Altenheim, Verwaltungsgebäude und Schule. Heute befindet sich dort die Begegnungsstätte der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Renaissance-Schloss

Dieser Schloßbereich ist der zweitälteste in der Anlage und 1539 an Stelle eines Guthauses gebaut. Aufgrund von Überschuldung wurde es mehrfach beliehen und verkauft.

Der berühmteste Bewohner war sicherlich Johann Wolfgang von Goethe der vom 7. Juli bis 11. September 1828 hier verweilte und seine Dornburger Gedichte in diesem Anwesen schrieb. Der Dichter beschrieb seinen Aufenthalt mit folgenden Worten:

Die Aussicht ist herrlich und fröhlich, die Blumen blühen in den wohlunterhaltenen Gärten, die Traubengeländer sind reichlich behangen, und unter meinem Fenster seh ich einen wohlgediehenen Weinberg, den der Verblichene auf dem ödesten Abhang noch vor drei Jahren anlegen ließ und an dessen Ergrünung er sich die letzten Pfingsttage noch zu erfreuen die Lust hatte.

Von den andern Seiten sind die Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt und die Malven und was nicht alles blühend und bunt, und mir erscheint das alles in erhöhteren Farben wie der Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde.

Im Schloss gibt es heute eine Goethe-Gedenkstätte.

Rokoko-Schloss

Das jüngste der drei Dornbuger Schlösse trägt den Namen Rokoko Schloss, weil es als Lustschloss und Feldherrensitz im Rokoko-Stil erreicht wurde. Die Bauzeit lag dabei zwischen 1736 und 1741. Der erste Entwurf musste allerdings wieder abgerissen werden, erst im zweiten Anlauf wurde das heutige Schloss fertig gestellt.

Auch hier finden sich Spuren von Goethe, der als herzoglicher Minister öfter in Dornuburg weilte und dieses Schloss als Quartie benutzte.

Zufahrt

Für die Zufahrt zur Schlossanlage gibt es zwei Wege. Am häugfigsten wird die Zufahrt über die B88 (Jena -Naumburg) genutzt. Man biegt dann in Dornburg auf den steilen Burgberg ab, der direkt zu den Parkplätzen der Schlossanlage führt.

Darüber hinaus ist die Zufahrt auch über die Hocheben möglich. Man fährt dann über Apolda und Zimmern nach Dornburg und umfährt damit den Schlossberg. Gerade im Winter ist diese Route sehr beliebt.

Das Rosenfest

Das Dornbuger Rosenfest findet jeweils im Sommer zur Rosenblüte statt und besteht in erster Linie aus der Wahl der Dornbuger Rosenkönigin. Wie andernorts eine Weinkönigin wählt man hier eine Rosenkönigin. Über zwei Tage gibt es neben der Wahl der Königin auch einen Festumzug sowie Feiern.

Hochzeiten und Trauungen in den Dornburger Schlössern

Die Hochzeiten auf den Dornbürger Schlössern sind sehr beliebt und daher sollte man eine lange Planungsfrist einrechnen, bis ein Termin möglich ist. Eine Wartezeit von einem Jahr ist keine Seltenheit, vor allem bei den beliebten Terminen. Derzeit sind die Trauungen in zwei der drei Schlösser möglich:

  • altes Schloss
  • Rokoko-Schloss (ein Sonnabendvormittag pro Monat)

Die Trauungen finden dabei über das Standesamt Dornbug Camburg statt. Man findet das Standesamt unter folgender Adresse: Rathausstraße 1, 07774 Dornburg-Camburg. Die alte Adresse im Rathaus Dornburg ist seit 2016 nicht mehr gültig.

Für die Feier gibt es direkt an der Schlossanlage ein Restaurant samt Terrasse, dass für die Gesellschaft genutzt werden kann. Man kann aber auch ohne eine Trauung auf der Anlage den Park für die Hochzeitfotos nutzen.

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