Gera kauft 0,2 Prozent Anteile an der Energieversorgung Gera (EGG)

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Die Energieversorgung Gera (EGG) hat wieder einen kommunalen Anteilseigner: Die Stadt Gera beteiligt sich in einem ersten Schritt noch in diesem Jahr mit 0,2% an dem wichtigsten Energieunternehmen der Region. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 14. Dezember 2018 mit der ENGIE Deutschland AG (ENGIE) geschlossen. Mit der Vereinbarung räumt ENGIE der Stadt zudem eine verbindliche Option zur Erweiterung der Beteiligung auf bis zu 10% der Anteile bis zum Jahr 2023 ein. Auch darüberhinausgehende Anteilserwerbe, die die Stadt dauerhaft als starken Minderheitsgesellschafter positionieren, sind in Aussicht gestellt. Die Stadt Gera erhält zudem bereits mit dem Erwerb von 0,2% an der EGG erweiterte Mitbestimmungsrechte im Unternehmen, die über die erworbene Beteiligung hinausgehen.

„Die Beteiligung der Stadt an der Energieversorgung Gera ist für uns ein wichtiges Signal. Auch wenn der Anteilserwerb von 0,2% zunächst geringfügig erscheint, ist er mit Blick auf die Finanzlage der Stadt als erster, richtiger Schritt zu einer dauerhaften und künftig auch höheren Beteiligung an unserer Energieversorgung zu sehen. Die EGG ist eines der wichtigsten Unternehmen in unserer Region und ein Schlüssel für die Umsetzung der Energiewende in Gera. Diese möchten wir gemeinsam mit unserem langjährigen Partner ENGIE gestalten. Die Weichen dafür wurden heute erfolgreich gestellt“, so Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb.

ENGIE (ehemals GDF SUEZ) ist seit 2003 an der EGG und der Kraftwerke Gera GmbH beteiligt. Zweiter Anteilseigner waren bis 2016 die Stadtwerke Gera. Nach deren Insolvenz hatte ENGIE vorübergehend die gesamten Anteile an beiden Gesellschaften erworben, um wieder eine stabile Aktionärsstruktur herzustellen. Dabei war es von Anfang an das erklärte Ziel, in einem nächsten Schritt die Stadt Gera als langjährigen konstruktiven Partner in der Region wieder an Bord zu holen.

„Wir freuen uns, dass unsere konstruktiven Gespräche mit der Stadt Gera heute dazu geführt haben, dass eine Wiederbeteiligung an der Energieversorgung Gera realisiert werden konnte. Der zukunftsfähige Umbau unserer Energiesysteme findet zu einem großen Teil vor Ort statt. Wir möchten diese wichtige Entwicklung gemeinsam mit der Stadt Gera zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger vorantreiben. Künftig stehen wichtige Themen, wie die Entwicklung von Quartierskonzepten, Projekte im Bereich E-Mobilität, der Ausbau der „Smart Cities“ usw. im Fokus, die mit einer guten Zusammenarbeit aller Akteure enormes Entwicklungspotential für die gesamte Region haben können. Als industrieller Partner bringen wir dabei gern unsere Expertise im Energiemarkt und bei der Finanzierung und Durchführung von Projekten ein“, erläutert Manfred Schmitz, CEO der ENGIE Deutschland AG, die Partnerschaft.

Mit dem Umbau der Strom- und Fernwärmeversorgung in Gera steht bereits ein erstes wichtiges Projekt für die Energiewende kurz vor dem Abschluss. Ab 2019 werden zwei neue Heizkraftwerke in Gera-Tinz und Gera-Lusan mit insgesamt neun Blockheizkraftwerken und Gaskesselanlagen in Betrieb gehen und die Wärme effizient da erzeugen, wo sie gebraucht wird. Mit einer Leistung von insgesamt 145 MW thermisch und 40,5 MW elektrisch versorgen die beiden Heizkraftwerke damit rund 19.000 Fernwärmekunden in der Region. ENGIE investiert 46 Millionen Euro in den Bau der neuen Heizkraftwerke, die EGG nochmals ca. 8 Mio. Euro in die Erneuerung der Fernwärmenetze. Beide Unternehmen stellen damit die Fernwärmeversorgung in Gera für die Zukunft zuverlässig auf.

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