Weimar: Das Jahresprogramm des Stadtmuseum Weimar und der Kunsthalle im Überblick

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Stadtmuseum Weimar im Bertuchhaus

Sonderausstellungen 2019:

Demokratie aus Weimar. Die Nationalversammlung 1919

Stadtmuseum Weimar im Bertuchhaus

Di-So, 10-17 Uhr

Kurator: Dr. Alf Rößner, Direktor des Stadtmuseums Weimar

In Weimar wurde 1919 ein wichtiges Kapitel deutscher Demokratiegeschichte geschrieben: Im Deutschen Nationaltheater tagte vom 6. Februar bis zum 21. August die verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung. Am 31. Juli 1919 wurde mit der „demokratischsten Verfassung der Welt“ das erste deutsche demokratische Grundgesetz verabschiedet. Am Theater wurde die schwarz-rot-goldene Flagge gehisst. Die Sonderausstellung thematisiert das gleichermaßen lokal wie überregional bedeutende Ereignis Nationalversammlung 1919 in Weimar und damit den hoffnungsvollen Neubeginn der Weimarer Republik nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Zahlreiche zeitgeschichtliche Originalobjekte, Filme, Plakate, Modelle, Medaillen und Dokumente verdeutlichen anschaulich das damalige politische Ringen um die Zukunft Deutschlands.

In der Ausstellung wird ein Audioguide angeboten (dt./engl./franz.).

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Begleitband erschienen (dt./engl.):

Demokratie aus Weimar. Die Nationalversammlung 1919. Ausstellung des Stadtmuseums Weimar zur Nationalversammlung. Begleitheft. Hrsg. von Alf Rößner im Auftrag der Stadt Weimar. Stadtmuseum Weimar 2015.

Democracy Made in Weimar. The National Assembly in 1919. The National Assembly Exhibition at the Weimar City Museum. Booklet. Edited by Alf Rößner on behalf of the City of Weimar. Weimar City Museum, 2015

Ernst Hardt. Ein Weimarer Dichter schreibt Rundfunkgeschichte

Neues Weimar – Deutsches Nationaltheater – Nationalversammlung – Bauhaus – Rundfunkpionier

Eröffnung: Freitag, 25.01.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 26.01.2019 bis Sonntag, 19.05.2019

Kurator: Dr. Alf Rößner, Direktor des Stadtmuseums Weimar

Eröffnungsrede: Dr. Fritz Pleitgen

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft.

Im Jubiläumsjahr 2019 plant das Stadtmuseum Weimar eine Ausstellung zu dem Dichter, Übersetzer, Theaterintendanten und Rundfunkpionier Ernst Hardt (1876–1947), welcher mit seinem Wirken auf verblüffende Weise Nationalversammlung und Bauhaus verbindet. Schwerpunkt bilden die Weimarer Jahre des heute zu Unrecht hier fast Vergessenen. Der aus dem George-Kreis stammende Dichter und Autor aus dem Beginn der Moderne und spätere Schillerpreisträger („Tantris der Narr“) gehörte mit zum „Neuen Weimar“ im Umfeld von Harry Graf Kessler und Henry van de Velde. Als Generalintendant des Weimarer Theaters benannte er das Haus 1919 in „Deutsches Nationaltheater“ um. Befreundet mit Walter Gropius, unterstützte er die „Weimarer Volksbühne“ und das Bauhaus (u. a. Gedenktafel für die Verfassung am DNT). Als Wegbereiter der Moderne und Rundfunkpionier in Köln (WDR-Gründer) förderte Ernst Hardt vor allem das Hörspiel und wurde zu einer wichtigen Persönlichkeit des Kulturlebens der Weimarer Republik.

Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen. Eine Spurensuche.

Sonderausstellung und Tagung

Eröffnung: Donnerstag, 31.01.2019, 18.00 Uhr

Ausstellungsdauer: Freitag, 01.02.2019 bis Sonntag, 31.03.2019

Tagungsdauer: Donnerstag, 31.01.2019 bis Freitag, 01.02.2019

Ausstellungskonzeption und Tagungsorganisation: Dr. Maria Stolarzewicz

Während der Ausstellungseröffnung wird Prof. Dr. h.c. Dieter Borchmeyer (Heidelberg) einen Festvortrag halten. Die Veranstaltung wird ein Konzert mit Werken von Günter Raphael (1903–1960) umrahmen.

Das Projekt wird durch die Thüringer Staatskanzlei finanziert. Der Projektträger ist der Verein weim|art e.V. (http://weimart.de), die Projektleitung liegt in den Händen von Prof. Dr. Helen Geyer.

Das Projekt „Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen“ hat das Ziel, Schicksale ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten des musikalischen Lebens Thüringens während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur zu erforschen und darzustellen. Das Projekt besteht aus drei Teilen: einer Ausstellung, einer Tagung und einer Publikation. Die Ausstellung soll die künstlerischen Aktivitäten der Thüringer Musiker, ihre Verdienste und ihre Verfolgung durch das nationalsozialistische System in einer komprimierten Form präsentieren. Im Rahmen der Tagung „Assimilation, Emigration und Vernichtung. Schicksale jüdischer Musiker in Thüringen 1933–1945“ sollen die erworbenen Forschungsergebnisse in einem vertieften historischen Kontext diskutiert werden. Die thematische Ausrichtung des Symposions soll u.a. folgende Aspekte berücksichtigen: Die Juden in Thüringen zwischen 1700 und 1933, Musik und Exil, nationalsozialistische Kulturpolitik sowie die Lage der Thüringer Musikinstitutionen in der NS-Zeit. Die Publikation wird sowohl Beiträge der Tagung, als auch die Inhalte der Ausstellung umfassen.

Eine der musikalischen Persönlichkeiten Thüringens war Eduard Rosé (1859–1943) der international anerkannte Cellovirtuose, Schwager von Gustav Mahler und Mitglied des Rosé-Quartetts. Von 1900 bis 1926 wirkte er als Konzertmeister der Cellogruppe des Weimarer Hoftheater-Orchesters (heute Staatskapelle Weimar) und bis 1924 arbeitete er zugleich als Cello- und Klavierlehrer an der Großherzoglichen Musikschule (heute Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar). Nach 1933 war er mehrfach Repressalien ausgesetzt, am 20. September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert, wo er einige Monate später starb.

Vom Hemd- zum Hängerkleid: Damenmode zwischen Goethe- und Bauhauszeit

Aus unseren Sammlungen des Stadtmuseums Weimar

Eröffnung: Freitag, 07.06.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 08.06.2019 bis Sonntag, 22.09.2019

Kuratorin: Barbara Engelmann, Stadtmuseum Weimar

Friedrich Justin Bertuch hat sie in seinem „Journal des Luxus und der Moden“ propagiert: die Chemisen der klassischen Zeit, die an die antiken Frauengewänder erinnern sollten. Das erste bedeutende illustrierte Modejournal Deutschlands erschien 1786-1827 im „Haus am Baumgarten“, dem heutigen Sitz des Stadtmuseums Weimar. Dieser Tradition verpflichtet, besitzt das Museum eine über viele Jahrzehnte gewachsene, umfangreiche Textilsammlung;  vor allem zur Damenmode des 19. und 20. Jahrhunderts. Mode ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit. Anhand von Originaltextilien zeigt die Ausstellung die Entwicklung der Damenmode bis hin zu den geradezu revolutionär anmutenden Frauenkleidern der 1920er Jahre, ergänzt durch zeitgenössische Bildnisse, Modegrafiken und Zeitschriften sowie historische Sachzeugen der thüringischen Volkstracht.

Mathilde von Freytag-Loringhoven (1860–1941).

Malerin – Schriftstellerin – Tierpsychologin und Kritikerin des Bauhauses

In Zusammenarbeit mit

Klassik Stiftung Weimar

Weimarer Kunstgesellschaft „Von Cranach bis Rohlfs“

Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e. V.

Eröffnung: Freitag, 11.10.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 12.10.2019 bis Sonntag, 12.01. 2020

Kuratorin: Dr. Antje Neumann-Golle

Mathilde von Freytag-Loringhoven studierte ab 1879 als eine der ersten Frauen an der Weimarer Kunstschule. Dem Spätimpressionismus ihres Lehrers Karl Buchholz (1849–1889), dessen einzige Privatschülerin sie war, blieb Freytag-Loringhoven als Radiererin, Landschafts-, Porträt- und Blumenmalerin zeitlebens verpflichtet. Aus dieser Position entwickelte sie sich als Kulturredakteurin zu einer wortgewaltigen Kritikerin des Staatlichen Bauhauses. Während wir Mathilde von Freytag-Loringhoven heute in erster Linie als „Geißel“ des Bauhauses sehen, kannten sie ihre Zeitgenossen auch als Schriftstellerin, Laienschauspielerin und Tierpsychologin. Sie war damals eine allseits bekannte und durchaus beliebte Größe im Weimarer Kulturleben, das sie gegen die aufkommenden Einflüsse der Moderne vehement zu verteidigen suchte. Ihre fundamentalen Kritiken sollten nicht nur als persönliche Angriffe gelesen werden, sondern auch als eine Bestätigung für den radikalen Bruch des Bauhauses mit dem bisherigen bürgerlichen Kunstbetrieb.

Kunsthalle „Harry Graf Kessler“ Weimar

Ausstellungen 2019:

Bauhaus Studio 100 Teil II

100 Tage 100 Künstler

Gaswerk Weimar, Auftakt Bauhaus-Jubiläum 2019

Eröffnung: Freitag, 11.01.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 12.01.2019 bis Sonntag, 10.02.2019

Veranstalter: Kulturdirektion

Thüringen 1919. Zwischen Revolution und Landesgründung

Eröffnung: Freitag, 08.03.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 09.03.2019 bis Sonntag, 05.05.2019

Veranstalter: Weimarer Republik e. V. in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Weimar

Kurator: Manuel Schwarz

Als 1919 die Deutsche Nationalversammlung in Weimar tagte, befand sich die gesamte Region in einem tiefen Umbruch. Im November 1918 hatten die sieben Fürsten in den thüringischen Kleinstaaten abgedankt und waren von Arbeiter- und Soldatenräten und später von durch Wahlen legitimierte Regierungen abgelöst worden. Die Ausstellung zeigt anhand von Tafeln, Exponaten und multimedialem Kartenmaterial, wie ereignisreich und vielschichtig sich dieser Wandel vollzog, der schließlich zur Gründung des Freistaats Thüringen im Jahre 1920 führte.

Walter Sachs

„Körper und Linie“

Zeichnung und Skulptur

Eröffnung: Freitag, 17.05.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 18.05.2019 bis Sonntag, 28.07.2019

Veranstalter: Kulturdirektion

Sybille Mania

Hinters Licht führen

Fotografie

Eröffnung: Freitag, 23.08.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 24.08.2019 bis Sonntag, 27.10.2019

Veranstalter: Kulturdirektion

Gudrun Illert

„Dynamischer Dialog“

Buchkunst

Eröffnung: Freitag, 22.11.2019, 17.00 Uhr

Dauer: Samstag, 23.11.2019 bis Sonntag, 19.01.2020

Veranstalter: Kulturdirektio

Quelle

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