Robotaxis, unbemannte Frachtdrohnen und autonome Airtaxis – dies sind nur einige der Visionen für die Entwicklung des Mobilitätssektors in den kommenden Jahrzehnten.
Im Projekt „Automatisiertes Verkehrssystem“, das im Jahr 2018 gestartet wurde, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Zukunftsszenarien, die zeigen, wie die Automatisierung die Mobilität von Personen und Gütern in Deutschland beeinflussen kann. Dies bringt Gestaltungsoptionen, aber auch Gestaltungsbedarf mit sich.
Im Fokus des Projektes steht der Blick auf das gesamte Verkehrssystem und nicht nur einzelne Technologien. Wichtige Fragestellungen im Projekt sind beispielweise Veränderungen im Verkehrssystem unter dem Einfluss der Automatisierung und deren Auswirkungen auf das Mobilitäts- und Transportverhalten von Menschen und Unternehmen.
Eines der wesentlichen Ziele der DLR-Forscher ist es, für Politik, Unternehmen und Verbände das notwendige systemische Wissen bereitzustellen, wenn es darum geht, Entscheidungen für eine bestmögliche Entwicklung in dem Bereich Automatisierung des Verkehrs zu schaffen. „Vielleicht wird man in Zukunft kein eigenes Auto mehr benötigen, weil Robotaxis die Nutzer überall hin fahren. Das wiederum kann auch das Bild der Städte verändern“, sagt Projektleiterin Anika Lobig. Bis Ende 2021 arbeiten Expertinnen und Experten aus den DLR unter der Leitung des Instituts für Verkehrsforschung daran, valide Aussagen über die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der Automatisierung treffen zu können. Hierfür kommt ein vielfältiges methodisches Instrumentarium zum Einsatz: Befragungen und Diskussionen sowie Modelle zur Quantifizierung von Verkehrsnachfrage und Verkehrsflüssen.
Neben deutschlandweiten Analysen erfolgt eine spezifische Betrachtung der Wirkungen eines automatisierten Verkehrssystems auf die Stadt Weimar. „Weimar als mittelgroße Stadt ist aufgrund der Stadtstruktur und -charakteristik ideal für differenzierte Analysen, insbesondere um neu zu entwickelnde Modelle zur Abschätzung der Änderungen der Verkehrsnachfrage der Menschen zu testen.“, sagt Dr. Christian Winkler, der die entsprechenden Modellarbeiten leitet. Hierfür wurde eine projektspezifische Kooperation zwischen dem DLR und der Stadt Weimar geschlossen auf deren Basis das Verkehrsmodell der Stadt zur Verfügung gestellt wurde.