Energieministerin Siegesmund: „Großer Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Mühlhausen“. Seit fast einem Jahr fängt das „Sonnenfeld am Schadeberg“ in Mühlhausen das Sonnenlicht ein und produziert klimafreundliche Wärme für das Fernwärmenetz der Stadtwerke.
Heute zogen die Betreiber beim Besuch von Energieministerin Siegesmund eine erste Zwischenbilanz. Nach fast einem Jahr Betrieb stehen 2.500 MWh Wärmeenergie als Ertrag zu Buche. Die Der Solarthermiepark versorgt bilanziell 400 Haushalte in Mühlhausen mit CO2-freier Wärme.
„Was für eine großartige Bilanz nach einem Jahr Betrieb für Thüringens größte Solarthermie-Anlage. Mühlhausen zeigt, wie es geht. Hier ist ein Vorzeigeprojekt der Energiewende für ganz Thüringen entstanden, das hoffentlich viele Nachahmer findet. Investitionen in Erneuerbare sind der einzige Weg, uns aus der teuren fossilen Abhängigkeit zu befreien“, erklärt Ministerin Siegesmund
Henning Weiß, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke ergänzt: „Der Solarthermiepark war der erste Schritt bei der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien. In Zukunft werden wir die klimafreundliche Fernwärmeerzeugung erweitern. Denkbar sind beispielsweise der Einsatz von Wärmepumpen und Biomasseanlagen. Auch weitere Solarthermieanlagen im Stadtgebiet sind möglich.“
Ein Faktor, der Technikinteressierte aufmerken lassen dürfte: Die Jahresarbeitszahl – der Quotient aus aufgewendeter elektrischer Energie für den Betrieb der Anlage und nutzbarer Wärmeenergie – liegt bei 125. Das heißt: Der energetische Ertrag ist 125 Mal höher als der Aufwand. Zum Vergleich: Eine gute Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus verfügt über eine Jahresarbeitszahl von 4. Das Klima und die Endkunden profitieren gleichermaßen vom guten Wirkungsgrad der Anlage. Sie hat seit Start im September 2021 rd. 600 Tonnen CO2 und 220.000 Kubikmeter 2.750 Megawattstunden fossiles Erdgas eingespart. Noch ist die Anlage nicht komplett ausgereizt, die Techniker wollen durch weiteres Feintuning der Anlage die guten Werte bis auf das maximal Mögliche ausreizen. Sie sehen Potenzial für weitere 500 MWh pro Jahr, also eine Steigerung des Jahresertrags um weitere 20 %. Jahresertrag
Hintergrund:
Auch die übrige Fläche auf dem Schadeberg wird soll nachhaltig genutzt werden. So schaffen die Stadtwerke Mühlhausen am Rand des Geländes eine neue Heimat für 20 Bienenvölker. Als Nahrungsquelle für die fleißigen Honigsammlerinnen und weitere Insekten ist zudem beabsichtigt, eine Blühwiese anzulegen. Der erste Honig wurde bereits im Frühsommer 2022 geerntet. Für die Pflege der Rasenfläche zwischen den Modulreihen setzen wollen die Stadtwerke auf die natürliche Beweidung durch eine Schafherde setzen.
Bei der Planung und Errichtung des Parks haben die Stadtwerke mit regionalen Bau- und Handwerksunternehmen zusammengearbeitet, unter anderem: STB Stahl- und Bautechnik GmbH, Elektroanlagenbau Mages GmbH, iBEC-mbH, TRIGIS GeoServices GmbH sowie dem Planungsbüro Dr. Weise, Brandt & Co. Industrieller Rohrleitungs- und Fernwärmeanlagenbau GmbH und HM Bauunternehmen GmbH.