Jena: Stadtwerke erhöhen drastisch die Strom- und Gaspreise

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Die historisch hohen Handelspreise auf den Energie-Großmärkten der letzten Monate, gestiegene Netzentgelte und geänderte staatliche Umlagen führen bei Kunden der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck zum 1. Januar 2023 zu deutlichen Preiserhöhungen für Strom und Gas. Wie hoch die Preisanpassung je Kunde ausfällt, ist nach Stadtwerke-Angaben unterschiedlich und hänge vom jeweiligen Vertrag ab. Nicht alle der circa 75.000 Strom- und Erdgaskunden der Stadtwerke Energie sind von den Preiserhöhungen betroffen. Wer beispielsweise einen Vertrag mit Preisgarantien bis Ende 2023 besitzt, behält die bis dahin geltenden Preise. Alle Kunden, deren Preise angepasst werden, erhalten innerhalb der nächsten Wochen eine schriftliche Information. 

Im Beispiel der Grundversorgung Strom steigen die Preise in Jena um 83 Prozent brutto auf 60,53 Cent je Kilowattstunde. Den Grundpreis können die Stadtwerke Energie konstant halten. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1.850 kWh sind dies Mehrkosten von rund 506 Euro pro Jahr. Für Jenaer Erdgaskunden steigen sowohl der Verbrauchs- als auch der Grundpreis. Die Kilowattstunde Gas kostet in der Grundversorgung dann 25,9 Cent. Das ist eine Steigerung um 37 Prozent. Der Grundpreis Gas erhöht sich um 9,60 Euro pro Jahr. Bei einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 20.000 Kilowattstunden ist das eine Gesamtsteigerung von 1.400 Euro im Jahr. Da die Grundversorgung derzeit im Tarifgefüge einer der teureren Tarife ist, legen die Stadtwerke Energie ihren Bestandskunden Kosteneinsparungen durch den Wechsel in das günstigere Strom- und Gasprodukt “Kompakt” nahe. Dafür müssen die angeschriebenen Kunden einfach bis 15. Dezember das mitgeschickte Vertragsangebot unterschrieben an die Stadtwerke Energie zurücksenden.

Stadtwerke-Vertriebsleiter Frank Müller: “Die dramatische Preisentwicklung an den Energiemärkten lässt sich auch durch unsere langfristige Einkaufsstrategie nur teilweise kompensieren. Leider müssen wir davon ausgehen, dass die derzeitige Krise das Energiepreisniveau auch weiterhin nachhaltig beeinflusst. Die geplanten Entlastungspakete des Bundes werden den Anstieg nur zum Teil bremsen. Energie sparen bleibt daher das Gebot der Stunde.“ Da Fernwärme in Jena zum Großteil aus Erdgas erzeugt wird, müssen auch die Fernwärmepreise zeitverzögert angepasst werden. Weitere nötige Einflussfaktoren für eine konkrete Preiskalkulation der Fernwärme liegen den Stadtwerken jedoch erst im Dezember vor. Frank Müller: „Was allerdings schon jetzt feststeht: Ab Januar 2023 werden wir um eine deutliche Erhöhung der Fernwärmepreise nicht umhinkommen.“

Entlastungen gegen die steigenden Energiepreise zeichnen sich seitens der Bundesregierung in Form von Strompreisbremse und Gaspreisdeckel, der analog auch für Wärmekunden gelten soll, ab. Darüber hinaus hat die Bundesregierung als Soforthilfe beschlossen, dass Haushaltskunden bereits der Dezember-Abschlag für Gas und Wärme erlassen wird. Die Höhe der Entlastung im Dezember orientiert sich an dem im Monat September 2022 prognostizierten Jahresverbrauch. Leider bestehen nach wie vor Unklarheiten hinsichtlich der konkreten Umsetzung der Entlastungsmaßnahmen. Sobald diese konkretisiert sind, werden Sie durch die Stadtwerke Energie umgesetzt und in voller Höhe an die Kunden weitergereicht. Wichtige Informationen finden Sie dazu auch auf unseren Internetseiten unter www.stadtwerke-jena.de/energie.

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