Die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe führt ein Ermittlungsverfahren gegen eine von der Türkei aus operierende Schleusergruppierung durch. Die Einschleusungen führten über die Balkanroute nach Deutschland, Belgien und die Niederlande. In diesem Zusammenhang richten sich die Ermittlungen, wegen banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, auch gegen den in Jena wohnhaften Syrer.
Im Zeitraum vom 06. September bis 29. September 2022 soll der Tatverdächtige insgesamt 4, rechtlich unabhängige, Schleuserfahrten mittels privatem PKW von Prag nach Westeuropa durchgeführt haben. Zielländer waren neben Deutschland auch die Niederlande und Belgien. Dafür soll er 400 – 1000 Euro Schleuserlohn pro Person erhalten haben.
Aufgrund dessen liegen gegen den Verdächtigen ein Durchsuchungsbeschluss und ein Untersuchungshaftbefehl des AG Heidelberg vor. Der Durchsuchungsbeschluss umfasst sowohl die Wohn- als auch die Nebenräume, Geschäftsräume und Fahrzeuge.
Die federführende Bundespolizeiinspektion Karlsruhe wurde bei den Maßnahmen in Jena durch die Thüringer Bundespolizei unterstützt. Zum Einsatz kamen neben Regelkräften auch der Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Erfurt, u.a. mit Fachkräften aus dem Bereich der Kriminaltechnik und des Urkundenwesens.
Der Verdächtige wurde in seiner Wohnung angetroffen und zeigte sich dort kooperativ. Die Beschlüsse wurden ihm eröffnet. Seine Wohnung wurde durchsucht. Das Kfz, das im Zusammenhang mit dem Einschleusen von Ausländern steht, konnte unfallbedingt nicht sichergestellt werden. Jedoch gelang es Unterlagen, Dokumente und elektronische Speichermedien, die im Rahmen der Durchsuchung aufgefunden wurden, sicherzustellen.
Der Beschuldigte wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen beim Amtsgericht Jena vorgeführt, wo die Haft als solches bestätigt worden ist. Im Anschluss erfolgte die Verbringung in die Justizvollzugsanstalt nach Gräfentonna.