Der städtische Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena (KIJ) startet heute umfangreiche Sanierungsmaßnahmen für die Außenanlagen der Jenaer Lobdeburg. Die im Jahr 1166 erstmals erwähnte, heute nur noch als Ruine erhaltene Lobdeburg wurde seit 1995 in mehreren Bauabschnitten restauriert und soll nun auch im Geländebereich aufgewertet werden.
Ziel ist es, die Burganlage vollständig für Menschen zugänglich zu machen und damit Geschichte erlebbar zu machen. Im Rahmen der anstehenden Landschaftsbauarbeiten werden geeignete Vegetation gepflanzt, Wege gestaltet und Laufstege sowie aufgeständerte Treppenanlagen am Hang errichtet. Über eine Außentreppe wird der Zisternenturm künftig als neue Aussichtsplattform mit Blick über die Burganlage und die Stadt zugänglich gemacht. Im Zuge der Arbeiten werden auch historische Mauerteile freigeschnitten und Sitzbänke aufgestellt, die zum Verweilen einladen.
Die Planungsarbeiten für dieses anspruchsvolle Projekt laufen seit etwa einem Jahr. Es war eine Herausforderung, geeignete Firmen für die Ausschreibung zu finden. Im Sommer 2024 bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus Architekt, Landschaftsplaner und Statiker, die nun mit der Umsetzung des Projekts startet.
Schweizer Schreitbagger im Einsatz
Den Auftakt der Sanierungsarbeiten bilden ab kommender Woche notwendige Rodungsarbeiten des wild gewachsenen Buschwerks. Hierfür kommt ein Schweizer Schreitbagger zum Einsatz, ein hochmodernes Gerät, das sich durch seine Flexibilität und Geländegängigkeit auszeichnet und ideal für die Rodung in unwegsamem Gelände geeignet ist. Die Rodungsarbeiten werden 2-3 Tage dauern, danach erfolgt die Baustelleneinrichtung, gefolgt von ersten Naturstein- und Metallbauarbeiten. Die Fertigstellung der Außenanlage ist für November dieses Jahres geplant. Die Wanderwege im Umfeld der Burganlage sollen während der Maßnahme zugänglich bleiben.
JenaKultur erarbeitet parallel und in Zusammenarbeit mit dem Team der Unteren Denkmalschutzbehörde ein neues Beschilderungssystem für das Areal, das wichtige und interessante Informationen rund um die Burganlage bereitstellt. Auch die Naturschutzbehörde, der Stadtforst sowie der Verein Lobdeburg-Gemeinde 1912 e.V., der sich mit Herz und Engagement dem Erhalt der Lobdeburg-Ruine widmet, waren in die Planungen einbezogen.
Für die Sanierungsmaßnahmen investiert KIJ ca. 450.000 Euro.
„Mit dieser Maßnahme möchte man nicht nur zur Aufwertung der Burganlage beitragen, sondern auch das touristische Angebot der Stadt bereichern“, freut sich Tilo Peißker, KIJ-Abteilungsleiter für Kulturimmobilien. „Man sieht es als wichtige Aufgabe, nicht nur Neues zu schaffen, sondern auch Werte für die Stadt zu bewahren“.
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