Gera: Tag des offenen Denkmals findet man 8. September statt

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Der Tag des offenen Denkmals steht unter dem Motto: Moderne-Umbrüche in Kunst und Architektur. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Sonntag, um 11:00 Uhr, im Theater in der Bühne am Park statt. Im Anschluss werden Theaterführungen angeboten.

Die Eigentümer laden zu unterschiedlichen Öffnungszeiten zur Besichtigung ein, Führungen werden angeboten. Zum Teil sind Anmeldungen erforderlich.

Als musikalischer Abschluss werden um 15 Uhr parallel zwei Konzerte angeboten: im Haus Schulenburg mit dem Stillmark-Quartett in der Reihe „Hör-mal im Denkmal“ und in der Feierhalle auf dem Südfriedhof mit der Chorvereinigung Cantabile e.V. und dem Kirchbauverein e. V.

In diesem Jahr wird auch bundesweit das 100-jährige Bauhausjubiläum mit vielen Aktionen begangen – aus Thüringen in die Welt. Dass Gera dabei eine bedeutende Rolle zukommt, hat die Stadt dem Architekten Thilo Schoder zu verdanken. Er hatte frühzeitig die Strömungen und den Zeitgeist aufgenommen. Für eine Architektur, die nicht nur schlicht ist, das Flachdach sehr konsequent einsetzt und den Kubus zur Ikone macht. Er setzte sich für kostengünstiges Bauen ein, so entstehen die Lehrerhäuser Kratzsch und Schumann. Er entwarf mit viel Licht im Haus großzügige Treppenhausverglasungen mit horizontalen Bändern, welche zu seinem Markenzeichen wurden. Außerdem optimierte er Arbeitsabläufe in der Küche nach dem Vorbild der Frankfurter Küche zum Beispiel im Haus Gröbe. Zusätzlich entwarf er Innenausstattungen, wie bei Schulenburg und Bessler die Geschäftsetage.

Für seine Bauten verwendete er für Fassaden Hartbrandziegel als Klinkerverblendsteine und Putze mit verschiedenen Körnungen. Die Putzbauten sind im Werk von Thilo Schoder die ausgereiftesten Resultate der Auseinandersetzung mit dem Neuen Bauen. Am Beispiel Ulmenhof wurde die Bauaufgabe sozialer Wohnungsbau mit hohem gestalterischen Anspruch und funktionaler Qualität umgesetzt. Seine Klinkerbauten gestaltete er mit Buca Steinen, die am Beispiel der Klinik Schäfer mit rötlichen bis schwarzen Spuren eine belebte Fassadenstruktur erzeugt. Dabei ist jeder Stein ein Unikat. In der Vollersdorfer Straße stehen die Bauten der Moderne wie in einer Perlenkette aufgereiht.

Neben Thilo Schoder haben auch andere Architekten den Zeitgeist des Neuen Bauens aufgenommen. Darunter das stadtbildprägende Gebäude der Sparkasse von Hans Brandt.

Quelle

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