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Kredite von privaten Geldgebern: Darauf ist zu achten

Das Kreditgeschäft ist im Wandel. Dieser Wandel bietet gerade für diejenigen Vorteile, die bei Banken als eher problematisch betrachtet werden. Selbstständige, Personen mit einer eher mäßigen Bonität oder auch jüngere und ältere Personen erhalten auf dem Privatmarkt oft eher einen Kredit. Aber auf welche Punkte sollte bei Krediten von privaten Geldgebern geachtet werden?

Abbildung 1: Wer dringend Geld benötigt, kann sich neben den Bankangeboten auch Kredite von privaten Geldgebern genauer anschauen. Bildquelle: @ Emil Kalibradov / Unsplash.com

Kredite von entsprechenden Plattformen

Grundsätzlich gibt es heute zwei Versionen des Online-Kredits aus privater Hand:

  • Plattform – hier kommen private Geldgeber und Kreditnehmer direkt zusammen. Je nach Plattform können beide Seiten ein Angebot beziehungsweise ein Gesuch einstellen, sodass schließlich zusammengefunden wird. Grundsätzlich greift die Plattform nicht in das Verhandlungsgeschehen ein, doch kann es natürlich sein, dass gewisse Vorgaben gemacht werden. Diese können eine rudimentäre Zinsspanne bedeuten, in der sich das Geschäft bewegen darf. Zugleich prüft die Plattform grundsätzlich jeden Kreditinteressenten vorab ansatzweise bezüglich seiner Bonität, wobei sich die Prüfung unter anderem auf etwaige Privatinsolvenzen bezieht. Personen, die sich in der Privatinsolvenz befinden, dürfen nur unter sehr strengen Bedingungen Kredite aufnehmen und werden vom Online-Kreditgeschäft ausgeschlossen.
  • Vermittler – auch hier handelt es sich um das Geld von Privatpersonen, doch zahlen die ihre Kredithöhe eher in einen Pool ein, aus dem nun der Vermittler Kredite vergeben kann. Alternativ übernimmt der Vermittler die Suche nach einem privaten Geldgeber. Für den Kreditnehmer wirken diese Portale oft wie gewöhnliche Kreditbanken. Auch bei diesen Krediten ist eine gute bis sehr gute Bonität gefragt, weshalb sie für viele Menschen nicht zuträglich sind.

Der Vorteil der Plattformen ist, dass auch Menschen mit einer eher mäßigen Bonität einen Kredit erhalten können. Allerdings sind die Zinsen bei dieser Form von Privatkrediten meist höher als bei normalen Kreditangeboten. Es gilt insgesamt:

  • Nie ohne Vertrag – der Kredit darf nicht ohne einen echten Vertrag zustandekommen. Ein Vertrag sichert letztendlich beide Seiten ab und schützt den Kreditnehmer im Ernstfall vor hohen Nachforderungen.
  • Kein Wucher – Wucherzinsen sind auch bei diesem Geschäftsmodell strikt verboten. Als höchster Schwellenwert können noch die durchschnittlichen Dispozinsen genannt werden, doch ist dieser Zinswert bereits hoch.
  • Verhandlung – beide Parteien verhandeln die Konditionen eigenständig aus. Je nach Plattform kann es eine Hilfestellung oder auch einen Service geben, der die Verhandlungen unterstützt. Das ist jedoch nicht der Regelfall.

Natürlich handelt es sich auch bei diesen Darlehen um reale Kredite, aus denen die Rechten und Pflichten entstehen, die auch bei einem Bankkredit entstehen. Zahlt der Kreditnehmer nicht, so kann der Kreditgeber den Kredit auflösen und gerichtlich die Restsumme einfordern. Verstößt hingegen der Kreditgeber gegen den Vertrag, so kann der Kreditnehmer rechtliche Schritte einleiten. Mittlerweile stellen jedoch Kreditvermittler wie die smava GmbH auch die Möglichkeit zur Verfügung, sich bei schwächerer Bonität Geld zu leihen. Einen genaueren Blick ist diese Option durchaus wert.

Kredite aus dem privaten Umfeld

Im Grunde genommen, ist ein Darlehen aus dem privaten Umfeld nahezu immer allen anderen Kreditvarianten vorzuziehen. Die Gründe sind vielfältig:

  • Zinsen – gerade Darlehen aus dem elterlichen oder großelterlichen Haus werden gerne ohne eine Verzinsung vergeben. Alternativ sind Zinsen mit Gartenarbeiten oder Ähnlichem abgegolten. Der Kreditnehmer spart also viel Geld, da er einzig die reine Kreditsumme zahlt.
  • Lockeres Vorgehen – eine Bank, auch ein fremder privater Geldgeber, will die monatliche Rate zum Stichtag X auf dem Konto sehen. Das private Umfeld sieht das oft lockerer und akzeptiert die Rate ›irgendwann im Monat‹. Auch kann bei unerwarteten finanziellen Einbußen häufig auf dem kurzen Weg eine Regelung gefunden werden, sodass eine Rate ausgesetzt wird.
  • Erlass – diesen werden viele, die sich schon einmal aus dem familiären Umfeld Geld geliehen haben, kennen: Im Laufe der Zeit erlassen die Eltern oder Großeltern schon einmal die Restsumme. Aber: Konkret erlassen ist sie nicht, denn im ärgsten Fall geht dieser noch offene Betrag vom Erbe ab.
  • Keinerlei Eintragung – diese Kredite haben keinerlei Einfluss auf die Schufa oder werden in anderen Auskunftsdateien eingetragen. Das hat aber auch den Nachteil, dass Kreditnehmer keine positive Krediteintragung aufbauen können. Für die Schufa existieren diese Darlehen nicht, weshalb der Score bei einer Kreditanfrage diesbezüglich als ›nicht bewertbar – bezeichnet wird.

Doch obwohl die Kreditaufnahme im engsten Kreis stets ihre Vorteile hat, sollten sich alle Parteien gut und vertraglich absichern. Der Vertrag kann mühelos selbst aufgesetzt werden:

  • Vertragsgrund – das ist das gewährte Darlehen.
  • Höhe – die Höhe des Darlehens muss enthalten sein.
  • Zinsen – selbst, wenn keine Verzinsung stattfindet oder die ›Zinsen‹ in Form von Gartenarbeit gezahlt werden, ist dies zu notieren. Nur so sind beide Seiten weiterhin vor Forderungen oder Abwiegelungen sicher.
  • Rückzahlung – wie wird die Rückzahlung gestaltet? In festen monatlichen Raten oder in monatlichen Raten ohne feste Höhe, aber mit Mindesthöhe?
  • Ort, Datum, Unterschrift – beide Parteien müssen den Vertrag unterzeichnen.

Auch Rückzahlungen, sofern sie nicht per Banküberweisung erfolgen, müssen stets quittiert werden. Eine gute Option ist es, auf beiden Verträgen die jeweilige Rate mit Datum und Unterschrift aufzuführen.

Es gilt übrigens, dass je weiter der Kreditgeber von der Kernfamilie entfernt ist, umso eher auf den Vertrag gesetzt werden muss. Auch Freunde werden wie Fremde behandelt. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob eine Freundschaft nicht innerhalb der nächsten Monate zerbricht. Ohne vertragliche Absicherung geschieht nun schnell das, was das Sprichwort: ›Bei Geld hört die Freundschaft auf‹, besagt. Gerade bei bar überreichten Kreditsummen oder bar übergebenen Raten können beide Seiten im Streitfall mühelos die Unwahrheit behaupten. Ein Vertrag sichert beide Seiten also ab.

Tipp: Die Raten sollten auch an die Eltern immer per Überweisung gezahlt werden. Wer im Verwendungszweck schreibt: Gesamtsumme X, Rate x, noch offener Betrag: X, der hat später den besten Zahlungsnachweis in der Hand.

Abbildung 2: Bei Krediten aus dem privaten Umfeld sollte ebenfalls ein Vertrag geschlossen werden, um die Übersicht zu behalten. Bildquelle: @ Markus Spiske / Unsplash.com

Fazit – auch Privatpersonen verschenken kein Geld

Kredite von privat sind heute ein gängiges Thema. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Privatpersonen gerade auf Plattformen und über Vermittler nur ihr Vermögen verleihen, weil dies bessere Renditen verspricht als andere Methoden. Für den Geldgeber geht es also durchaus um die Vermehrung des eigenen Vermögens, nicht aber darum, eine Samaritertätigkeit auszuüben. Anders ist das in der Familie oder im engsten Freundeskreis. Doch auch hier sollten beide Seiten auf ihre eigene Sicherheit pochen.

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