Ilm-Kreis: Baustart für Glasfasernetz

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Im Ilm-Kreis wird der Ausbau des Glasfasernetzes weiter vorangetrieben. Vor dem Goethe-Gymnasium Ilmenau setzte am Vormittag Landrätin Petra Enders zusammen mit Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und der Geschäftsführung der Thüringer Netkom GmbH den symbolischen ersten Spatenstich für das Glasfaserprojekt. Bis Ende 2023 sollen im Zuge dieses geförderten Ausbaus u.a. 41 Schulen, 194 Wirtschaftsunternehmen und fast 1.000 Haushalte direkt mit Glasfaserverbindungen erschlossen werden. Rund 17 Millionen Euro werden dafür investiert – die Investitionssumme kommt dabei zu fast gleichen Teilen aus Förderungen des Bundes und des Landes Thüringen, die Eigenmittel des Landkreises belaufen sich auf knapp 112.000 Euro.

Die Planungen der Thüringer Netkom sehen im Ilm-Kreis die Verlegung von 730 Kilometern Glasfaserleitungen vor. Dafür sind 175 Kilometer Tiefbauarbeiten mit Grabenschachtungen erforderlich; auf 16,3 Kilometern kann auf bereits vorhandenes Leerrohr zurückgegriffen werden, 257 Kilometer Leerrohr werden neu verlegt. Schwerpunkte der Glasfaser-Erschließung sind neben Arnstadt, Ilmenau und Großbreitenbach auch Geschwenda, Plaue, Gräfenroda oder die Talsperre Heyda. Durch eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Suhl wird zudem Gehlberg berücksichtigt. Alle Glasfaseranschlüsse des Erschließungsvorhabens werden direkt bis in die Gebäude und Wohnhäuser gelegt. Damit sind für alle Kunden – auch in den privaten Haushalten – Bandbreiten bis 1 Gigabit/s verfügbar.

„Durch zahlreiche von Bund und Land geförderte Ausbauprojekte erfährt die Breitbandversorgung in Thüringen derzeit einen enormen Schub. Der Ilm-Kreis ist einer von zahlreichen Kreisen, der jetzt mit dem geförderten Ausbau beginnt. Damit ist das Projekt ein weiterer Meilenstein für die flächendeckende Versorgung Thüringens mit Glasfaser, die durch die Förderung in privatwirtschaftlicher Initiative oder durch kommunale Unternehmen wie die Thüringer Netkom erfolgen kann“, betont Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

Landrätin Petra Enders betont ebenso: „Der Breitbandausbau war und ist eine Mammutaufgabe. Wir haben lange auf den heutigen Tag hingearbeitet. Dank der umfassenden Förderung kann der glasfaserbasierte Breitbandausbau im Ilm-Kreis nun in schnellen Schritten vorangehen, damit der noch bestehende Flickenteppich bei der Versorgung mit glasfaserschnellem Internet endlich verschwindet. Mit dem ersten Spatenstich für das Glasfasernetz vor einer Schule verdeutlichen wir, wo die Schwerpunkte für uns liegen. Die Digitalisierung muss als integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge flächendeckend in den Schulen, Forschungseinrichtungen und Universitäten, aber ebenso in den Haushalten ankommen. Die Pandemie hat uns durch ein Brennglas gezeigt, wie wichtig die digitale Schule ist, die ohne leistungsfähiges Breitband nicht funktioniert.“

Bis Ende des Jahres werden auch die letzten Thüringer Förderprojekte des seit Herbst 2015 laufenden Bundesprogramms Breitband nach komplexen Antrags- und Planungsverfahren final bewilligt sein – der Großteil der Vorhaben ist dagegen bereits umgesetzt, befindet sich in Umsetzung oder steht kurz vor Unterzeichnung der Ausbauverträge. Insgesamt erhalten Thüringer Landkreise und Regionen aus dem Bundesprogramm rund 275 Millionen Euro Förderung. Der Freistaat Thüringen stellt dafür eine ergänzende Finanzierung von 180 Millionen Euro bereit. Mit den Fördermitteln von insgesamt 455 Millionen Euro werden Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro in das Breitbandnetz in Thüringen angeschoben. Mit dem Ausbau werden rund 100.000 Breitbandanschlüsse an Thüringer Haushalten und Unternehmen neu verlegt oder für höhere Übertragungsraten ertüchtigt.

„Die Verfügbarkeit von breitbandigem Internet, insbesondere bei den hohen Übertragungsraten, verbessert sich stetig“, betont Tiefensee. Über 90 Prozent der Haushalte in Thüringen werden mit einer Breitbandanbindung von 50 Mbit/s versorgt. Inzwischen fast 85 Prozent aller Haushalte in Thüringen verfügen über Bandbreiten von 100 Mbit/s. Nach Angaben des Bundes können sogar inzwischen 28 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von über 1.000 Mbit/s im Download versorgt werden. Auch Schulen und Gewerbegebiete werden im geförderten Ausbau grundsätzlich mit Glasfaser erschlossen, da dort die Bedarfe nach schnellem Internet für eine hohe Zahl an Nutzern besonders groß sind. Mit 900 der knapp 1000 Thüringer Schulen nimmt Thüringen in den laufenden Fördervorhaben des Landes und Bundes den Spitzenplatz unter den Bundesländern ein.

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