In einer einmaligen Kooperation zwischen den beiden touristischen Landesmarketingorganisationen Thüringens und Hessens wird die digitale Tourismusdatenbank Thüringer Content Architektur Tourismus, kurz „ThüCAT“, länderübergreifend ausgebaut und künftig auch im Hessen Tourismus zum Einsatz kommen. Die Thüringer Tourismus GmbH (TTG) und die HA Hessen Agentur GmbH haben das gemeinsame Entwicklungs-Vorhaben rund um die smarte Open-Data-Technologie nun mit einer Kooperationsvereinbarung besiegelt. „Gemeinsam mit Hessen Tourismus begeben wir uns so auf den Weg zu mehr digitaler Nachhaltigkeit, moderner Kundenorientierung und Branchenvernetzung, erklärt Dr. Franz Hofmann, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH, im Rahmen der neuen Zusammenarbeit.
Die landesweite Datenbank Thüringens, die sich bereits digital im Markt etabliert hat, sei ein Meilenstein im Hinblick auf die Weiterentwicklung der digitalen Kompetenz des Tourismus – auch für Hessen, ergänzte Herbert Lang, Leiter der Abteilung Hessen Tourismus, zur Vertragsunterzeichnung. „Der gemeinsame Ausbau und die Nutzung der ThüCAT ist ein Paradebeispiel für ergebnisorientierte, überregionale Zusammenarbeit im Tourismus auf Augenhöhe.“ In Thüringen wurde die ThüCAT bereits im vergangenen Jahr in die Praxis überführt, die Entwicklung startete im Jahr 2018 unter Federführung der TTG.
Im Zuge der Kooperation wird die Abteilung Hessen Tourismus die Thüringer Content-Datenbank als Teil des eigenen Data-Hub-Systems, dem Tourismus-Hub Hessen, adaptieren und an die speziellen Bedürfnisse und Anforderung der hessischen Tourismuswirtschaft anpassen. Die ThüCAT ist dabei das Herzstück und dient als Basis für den Tourismus-Hub Hessen. Das übergeordnete Ziel der Kooperation zwischen den beiden Landesorganisationen ist die gemeinsame Nutzung und die stetige, kooperative Weiterentwicklung der ThüCAT, die zur Sicherstellung eines zukunftssicheren, touristischen Datenmanagements beiträgt. „Im Kern schärfen wir so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Leistungsträger, schaffen aber auch die richtige Basis für mehr Eigenständigkeit und Know-how“, so Hofmann weiter.
Daten kommen gebündelt aus einer Hand
Genau wie in Thüringen profitieren bald auch alle Akteurinnen und Akteure der Tourismusbranche in Hessen von der neuen digitalen Infrastruktur. Für den Endkunden wird die ThüCAT-Technologie beispielsweise in optimierten Suchergebnissen und digitalen Informationen oder Anwendungen sichtbar. So speist sich die Website der TTG – www.thueringen-entdecken.de – oder die des Regionalverbundes Thüringer Wald – www.thueringer-wald.com – aus der ThüCAT. Der Tourismus-Hub Hessen soll künftig als landesweite Datenbank für die hessische Tourismuswirtschaft dienen und die gesamte Bandbreite des touristischen Angebotes von Hessen mit seinen Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten, Unterkünften, Veranstaltungen und seiner Gastronomie einheitlich erfassen, vernetzen und digitalisieren. Ziel ist es, den gesammelten Content schließlich automatisiert und zielgruppenorientiert über die für die Gäste relevanten Kanäle auszuspielen und so eine höhere Sichtbarkeit des touristischen Angebots in Hessen zu erreichen. Gäste erhalten somit rund um die Uhr adäquate Antworten auf ihre Fragen rund um das gesamte Angebotsspektrum des Tourismus in Hessen. Inhalte wie Bildmaterial, Öffnungszeiten und ausführliche Beschreibungen sind so einfach, schnell und zuverlässig abrufbar. Aber auch bundeslandübergreifend besteht die Möglichkeit, Daten in der ThüCAT zu pflegen und auszuspielen. Davon profitieren insbesondere touristische Regionen, die im Grenzgebiet liegen und somit beidseitig – von Thüringen und Hessen – entwickelt und vermarktet werden, wie die Rhön oder das Werratal.
Um die unkomplizierte und rechtssichere Verwendung von generiertem Content zu gewährleisten, verfolgt das Projekt den Open-Data-Ansatz und damit einen gemeinsamen Datenstandard auf Basis von schema.org und der Open Data Tourism Alliance. Nach Thüringen stellt nun also auch Hessen seinen Tourismus-Akteurinnen und -Akteuren kostenfrei eine Dateninfrastruktur zur Verfügung. Durch einmaliges Einfügen der Daten, entsteht eine zukunftsfähige Gästeinformation, die den Inhalt ohne technische Barrieren, maschinenlesbar in die gängigen Anwendungen und digitalen Plattformen wie Suchmaschinen und digitale Sprachassistenzprogramme einpflegt.