Am gestrigen Tag fanden im gesamten Freistaat zahlreiche Veranstaltungen und Versammlungen statt. Allein in Erfurt reichte die Einsatzspanne von friedlichen Gewerkschaftsaufzügen, Maifesten und anderen Versammlungen des bürgerlichen Spektrums, bis hin zu einer angemeldeten Versammlung des NPD-Landesverbandes Thüringen. Von der DGB wurden in mehreren Städten Kundgebungen durchgeführt. Diese verliefen alle friedlich und ohne Störungen.
Zur Bewältigung der polizeilichen Lage rund um die Walpurgisnacht und
den 1. Mai kamen über 1000 Beamte aus Thüringen, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen und der Bundespolizei zum Einsatz.
In Erfurt versammelten sich 700 Personen des rechten Spektrums. Nach
einem Aufzug konnten die Teilnehmer die Versammlung ohne größere
Störungen beenden.
Schätzungsweise 1.500 Personen des bürgerlichen und linken Spektrums
demonstrierten in der Erfurter Innenstadt gegen den Aufzug der NPD.
Dabei kam es vereinzelt zu Zwischenfällen. Insgesamt wurden vier
Beamte und ein Demonstrationsteilnehmer verletzt.
Die Polizei nahm insgesamt zwei Personen vorübergehend in Gewahrsam.
Es wurden 17 Anzeigen gefertigt, u. a. wegen Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte, Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen
sowie Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und das Waffengesetz.
Außerdem wurden 18 Platzverweise in Erfurt und sieben in Eisenach
ausgesprochen.
Während der Einsatzmaßnahmen kam es in Erfurt vereinzelt zu
erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Diese wurden durch die
Einsatzkräfte auf ein unvermeidbares Maß beschränkt.
Der Polizeieinsatz wurde durch das Social Media Team der Thüringer
Polizei in den sozialen Netzwerken aktiv mit Beiträgen und Bildern
begleitet und fand reges Interesse bei den Nutzern.
Das polizeiliche Ziel, einen friedlichen und möglichst störungsfreien
Verlauf aller Versammlungen und Veranstaltungen zu gewährleisten,
wurde erreicht. Das Einsatzkonzept der Landespolizeidirektion, das
auf Deeskalation und Gewaltvermeidung ausrichtet war, ist
aufgegangen.