Erfurt: weitere Genehmigung für Batterie-Produktion übergeben

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Energieministerin Anja Siegesmund überreichte heute gemeinsam mit Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee die zweite Teilgenehmigung zur Inbetriebnahme einer Batteriefabrik am Erfurter Kreuz. Damit kann der chinesische Batteriehersteller CATL in den kommenden Monaten die Produktion auf eine Teilkapazität von 8 GWh pro Jahr hochfahren. Der Konzern investiert in Thüringen rd. 1,8 Mrd. EUR in die größte Zellfertigung Europas.


„Die Elektromobilität in Deutschland gewinnt aktuell immens an Fahrt. Mit der weiteren Abkehr von Öl und Gas wird sich dieser Trend weiter verstärken. Parallel treiben wir als Land Thüringen den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voran. Denn die Verfügbarkeit sauberer Energie aus Wind und Sonne wird zum wichtigen Faktor für Standortentscheidungen und Arbeitsplätze. Die Batterieherstellung und die E-Mobilität sind schon jetzt ein Erfolg. Wir brauchen Unternehmen, die sich engagieren und bereits in der Produktion Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung berücksichtigen“, sagte Energieministerin Anja Siegesmund.


„Für Thüringen ist die Ansiedlung von CATL eine der bedeutendsten Industrieinvestitionen der letzten Jahrzehnte“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Zugleich könne das Vorhaben die Initialzündung für die Entstehung eines ‚Battery Valley Thüringen‘ sein, in dem das Land seine Kompetenzen in der Batterietechnologie von der Forschung bis zur Produktion systematisch ausbaue. So haben sich bereits erste Zulieferfirmen (z.B. KDL Shenzhen Kedali Industry Co. Ltd., SK Automation GmbH, Marquardt GmbH) im Umfeld von CATL niedergelassen. Zudem investiert das Wirtschaftsministerium in erheblichem Umfang in den Aufbau entsprechender Forschungsinfrastrukturen rund um die Elektrospeicher – vom künftigen „Batteriecampus“ auf dem Erfurter Kreuz bis hin zum CEEC in Jena und dem Fraunhofer-IKTS in Hermsdorf.


Dazu CATL-Europachef Matthias Zentgraf:
„Die zentrale Lage unseres Werks am Erfurter Kreuz in Europa sehen wir als großen Vorteil für unsere Vertragspartner in ganz Europa. CATT gibt einen grundlegenden Impuls zur dringend notwendigen Energiewende. Für uns als chinesischer Investor ist es eine Freude, als erstes Unternehmen eine Genehmigung zur Herstellung von Batterien „Made in Central-Europe“ erhalten zu haben. Die Zusammenarbeit mit den Behörden während des Genehmigungsverfahrens hat vorbildlich funktioniert. Ein zügiges Genehmigungsverfahren ist für den Auftraggeber immer von hoher wirtschaftlicher Bedeutung.“


Die beteiligten Behörden auf Landes- und kommunaler Ebene haben für ein schnelles Ergebnis im Genehmigungsprozess erstmals neue Wege beschritten. Die zuständige Genehmigungsbehörde, das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, koordinierte regelmäßige Zusammenkünfte mit der Antragstellerin und den Behörden und sorgte für einen schnellen Austausch von Informationen. Die Beteiligung und Information der Öffentlichkeit wurde trotz Pandemie mit Online-Konsultationen gewährleistet. Das Ergebnis: Eine vollumfängliche Genehmigung bereits weit vor dem Start der Produktion. Diese Beschleunigung des Verfahrens soll –  auch mit Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien in Thüringen – zum neuen Standard werden. Das Verfahren von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Betriebsgenehmigung dauerte rund dreieinhalb Jahre. Das ist für die Komplexität der Anlage eine enorm kurze Verfahrensdauer.
Lithium-Ionen-Batterien werden erstmalig überhaupt in Deutschland hergestellt und dies in Thüringen in einem hochmodernen, komplexen Fertigungsverfahren. Mit der jetzt bestandskräftigen 2. Teilgenehmigung ist der Betrieb der Anlage mit einer Teilkapazität von 8 GWh zugelassen. Derzeit werden die Hallen mit Installationen und Maschinen ausgestattet, sodass noch in diesem Jahr die ersten Batterien „Made in Thüringen“ vom Band laufen können. Die Anlage, deren Errichtung bereits 2020 begann, soll Ende des Jahres 2022 in Vollleistung produzieren.

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