Zivilcourage ist immer und überall gefordert. Jede und jeder kann in die Situation kommen, seine Courage zeigen zu müssen. Welche Person(en), welche Situation fällt Ihnen dazu ein?
Bis zum 18. Juli nehmen die Mitarbeitenden von KoKont (Koordinierungs- und Kontaktstelle im Jenaer Stadtprogramm gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz) Vorschläge für den 21. Jenaer Preis für Zivilcourage entgegen.
Mit diesem Preis werden in Jena seit 2002 jährlich Menschen geehrt, die durch ihr selbstloses Handeln Zivilcourage bewiesen haben. Welche mutigen Aktionen regten Sie zur Diskussion im Freundes- und Familienkreis an oder brachten Sie zum Nachdenken? Senden Sie Ihre Vorschläge mit einer kurzen Begründung, per Mail an das Team von KoKont (buero@kokont-jena.de) an. Oder werfen Sie Ihren Vorschlag in den KoKont-Briefkasten in der Max-Steenbeck-Str. 46, 07745 Jena.
Zivilcourage, als Grundlage sozialer, menschenrechtsorientierter, offener Gesellschaften ist gelebte Mitmenschlichkeit und Verantwortungsübernahme. Selbstverständlich ist das Eingreifen, wenn Menschen in Bedrängnis oder gar Bedrohung geraten, ausgegrenzt, diskriminiert oder schlecht behandelt werden, dennoch leider nicht. Aufstehen, widersprechen, sich einmischen, Öffentlichkeit herstellen und Hilfe zu organisieren verlangen in jedem Fall MUT. Mögliche negative Konsequenzen und Reaktionen werden dabei dem Wunsch zu helfen untergeordnet.
Aber nicht nur die Menschen der Stadt werden jedes Jahr aufgerufen, sich Gedanken zum Thema zu machen und Vorschläge einzureichen. Auch die Wirtschaft in Jena bezieht Position. So stiftet jedes Jahr ein Unternehmen den Preis. In diesem Jahr übernimmt das mit 1.000 Euro dotierte Preisgeld die GODYO Enterprise Computing AG. Hans-Uwe Schramm, Vorstand von GODYO, äußerte sich dazu wie folgt:
“GODYO wurde im Jahr 2000 selbst ganz konkret mit den Auswirkungen von Rassismus konfrontiert. Genau zu diesem Zeitpunkt, als wir uns überlegten, wie wir das für uns aufarbeiten können, wurde das Jenaer Stadtprogramm gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz im Entwurf diskutiert. Mit unserer Erfahrung war es uns damals ein wichtiges Anliegen, die Stadt Jena bei der Umsetzung des Stadtprogramms aktiv zu unterstützen. Seitdem begleitet GODYO den Preis für Zivilcourage als einer der ersten Sponsoren und über die Jahre regelmäßig als Unterstützer. Den Ruf unserer Stadt als tolerante, offene und internationale Stadt im Interesse aller zu wahren, ist heute noch genauso wichtig wie zum Anfang des Jahrtausends. Unsere Mitarbeiter sollen gern hier leben und arbeiten. Und unsere Partner und Gäste sollen auch weiterhin gern zu uns nach Jena kommen.”
Gemeinsam rufen der Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche, KoKont und GODYO alle Jenaerinnen und Jenaer auf, Vorschläge zu Personen oder Gruppen einzureichen, die für ihr Handeln im letzten Jahr ausgezeichnet werden sollen.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche sagt:
„Eine Stadtgesellschaft, die füreinander einsteht, auf mögliche Missstände aufmerksam macht und mutig vorangeht, wenn es zu Ungerechtigkeiten kommt – darauf wollen wir in Jena bauen. Der Preis für Zivilcourage ist erneut ein wichtiges Zeichen, derartiges ehrenwertes Handeln in und für Jena sichtbar zu machen. Ich danke deshalb dem KoKont-Team für diese wichtige Arbeit. Und lade alle Bürgerinnen und Bürger ein, ihre Vorschläge für Auszeichnungen einzureichen.“
Der Preis wird auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit dem Schüler*innen- und Jugendwettbewerb Charlotte-Figulla-Preis verliehen.
Die feierliche Veranstaltung findet am 14. Oktober 2022 im Jenaer Rathaus statt.