„Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun“. Das sagte einst Martin Luther. Dieser Satz passt wunderbar zu unserem 4. Bauhaustag. Auch 2022 schafft der Verein „Heimat Region Gera“ in Kooperation mit der Stadt Gera eine Verbindung zum Thüringer Themenjahr: „Welt übersetzen – Sehen, Hören, Leben“. Ob der Reformator Martin Luther je in Gera war? Klar ist: sein Werk hat auch bei uns Spuren hinterlassen. Nicht nur mit dem Lutherweg, der rund um Gera führt.
So startet das Bauhausjahr mit einem ökumenischen Gottesdienst an der neuen mobilen Kirche auf dem Marktplatz. Denn auch das heißt „Welt übersetzen“: Einander verstehen; Unbekanntes entdecken. Am Schulcampus Goethe-Gymnasium Rutheneum zum Beispiel: Was verbindet den bedeutenden Komponisten Heinrich Schütz und den „Investor“ Heinrich Posthumus? Im ehrwürdigen Gymnasium werden alt und neu dicht beieinander überraschend präsentiert.
Wir wissen: Luther übersetzte die Bibel. Ob man seine Handschrift heute noch lesen könnte? Die Mitarbeiter des Stadtarchivs können alte Handschriften entziffern und lassen Sie zudem in alte Akten und Pläne schauen.
Spannend wird es auch im sonst verschlossenen Industriebau Schulenburg & Bessler in Gera-Zwötzen. Entworfen hat diesen Architekt Thilo Schoder, ein Schüler Henry van de Veldes. Auf dessen Spuren geht es im Gesamtkunstwerk Haus Schulenburg. Für einen kleinen Aufpreis werden dort vier weitere Ausstellungen präsentiert. Mit klaren Linien gestaltet hat Thilo Schoder die Häuser am Ulmenhof – erstmals beim Bauhaustag dabei.
Bauhaus „innen und außen“ bietet die Schäfer-Klinik aus dem Jahr 1929 mit original erhaltenen Ausstattungen. Einen weiten Blick genießen die Besucher vom Dach von Geras erstem Hochhaus; heute Sitz der Sparkasse Gera-Greiz. Nicht Bauhaus, doch ein architektonisches Kleinod ist die Villa Meyer in der Zetkin-Straße. Exklusiv zum Bauhaustag gibt es Einblicke in die Sanierungsarbeiten.
Vielleicht zum letzten Mal für die Öffentlichkeit präsentiert sich die prachtvolle Villa Hirsch mit vielen original erhaltenen Einbauten und einem wundervollen Park.
Natürlich sind die Gästeführer wieder mit spannenden Geschichten dabei, es gibt Musik, Kulinarik und sogar eine Weltpremiere! Das Schloss- und Straßencafé hat drei verschiedene Donuts im typischen Bauhaus-Design kreiert, die jeder Besucher unbedingt probieren muss. Martin Luther wäre mit Sicherheit davon begeistert; er soll ja ein großer Genießer gewesen sein.
Von Bauhaus zu Bauhaus kommt man auch in diesem Jahr wieder per Shuttlebus der Geraer Verkehrsbetriebe, die an allen Häusern zum Ein- und Aussteigen halten. Der Eintritt zu den acht Stationen kostet lediglich drei Euro; Kinder bis 16 Jahre zahlen nichts. Schon jetzt können die Besucher ihr Eintrittsbändchen im Vorverkauf erwerben. Möglich ist das ab 01. August in der Gera-Information am Markt und in den Gera-Arcaden. Die aktuelle Situation allerdings fordert auch beim 4. Bauhaustag (Stand Juli 2022): In den Shuttlebussen muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.
Der 4. Geraer Bauhaustag startet 09 Uhr mit dem besonderen Klang des Carillon vom Rathausturm. Dem Gottesdienst ab 09.15 Uhr folgt die offizielle Eröffnung um zehn Uhr mit vielen Ehrengästen. Dann startet auch in Gera die „Aktion Stadtradeln“ mit der traditionellen Bauhaus-Radtour des Fahrradclubs Solidarität Gera. Bis 17 Uhr stehen den Besuchern alle Häuser offen. Die Abfahrtszeiten der Busse und die Stationen finden Sie in den Flyern, die überall in der Stadt ausliegen.
Übrigens: Wie wäre es mit einem ganzen Kulturwochenende in Gera? Bereits am Freitagabend lädt die Stadt zur 23. Museumsnacht ein, bei der Sie den reichen Kulturschatz Geras entdecken können. Am Samstag steigen Sie in „Geras Unterwelt“ und besichtigen die bekannten Höhler. Sie können durch den Hofwiesenpark spazieren und den Tag gemütlich im Restaurant ausklingen lassen. Am Sonntagmorgen begrüßt Sie das Glockenspiel vom Rathausturm zu einem erlebnisreichen 4. Bauhaustag in Gera.
Alle Infos und das Programm hier unter: http://www.bauhaustag-gera.de.