Altenbericht Jena: Selbstständigkeit alter Menschen fördern

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Der demografische Wandel und die Zunahme der älteren Bevölkerung stellen besondere Herausforderungen an die kommunale Daseinsvorsorge. In Jena ist eine beständige Zunahme der Bevölkerung über 80 Jahre zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2011 wird bis 2030 eine Verdoppelung dieser Altersgruppe prognostiziert.

Reichhaltige statistische Daten

Mit dem nun vorliegenden ersten Altenbericht mit Handlungsempfehlungen analysiert die Stadt Jena diese Entwicklung und die sich daraus ergebenden notwendigen Anpassungen. Der Bericht dient besonders zur Vorbereitung von Entscheidungen in den politischen Gremien. Mit reichhaltigen statistischen Daten und Grafiken gibt das Werk einen Überblick über die demografische Struktur und sozioökonomische Situation der älteren Bevölkerung in Jena. Die Erarbeitung des Berichtes erfolgte überwiegend durch Altenhilfeplanerin Franziska Wächter und Jan Wiescholek vom Team Integrierte Sozialplanung. Für die Datengrundlage zeichnete ich das Team Controlling und Statistik verantwortlich.

Sozialdezernent Eberhard Hertzsch würdigt die fundierte Darstellung der aktuellen Sachlage: »Jena bietet gerade auch für ältere Jahrgänge eine hohe Lebensqualität. Damit Jena auf diesem Weg weiter gehen kann, braucht es eine Grundlage für die öffentliche Debatte darüber, wie wir in Jena alt werden wollen und können. Der Altenbericht bildet diese Grundlage und zeigt konkrete Handlungsempfehlungen.«

Singlehaushalte sind eine Herausforderung

Seit vielen Jahren fördert die Stadt bereits eine flächendeckende, bedarfsorientierte Altenhilfe, um Älteren ein selbständiges, selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu ermöglichen und damit dem Anspruch „ambulant vor stationär“ gerecht zu werden. Die Zahl der Einpersonenhaushalte in der Gruppe der über 80‑Jährigen hat sich von 2011 bis 2021 um 84,2 Prozent vergrößert. Damit steigt das Problem der Altersgerechtheit in den Wohnräumen und ebenso der Pflegeaufwand. Hier wird bei steigenden Kosten besonders die Vernetzung von bestehenden Angeboten zu intensivieren sein.

Konkrete Schritte benannt

Konkretes Ziel des Berichtes ist die Entwicklung von Maßnahmen für die Schaffung einer stabilen altersgerechten Infrastruktur. Dafür wurden fünf Handlungsfelder benannt, denen konkrete Schritte zugeordnet sind. Diese Felder sind:

1. Gesellschaftlichen Teilhabe
2. Pflege
3. Wohnen
4. Öffentlichkeitsarbeit
5. Vernetzung

Der Altenhilfebericht wird nun in den Gremien der Stadt diskutiert und Ende Juni dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Quelle

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