Die Wartburg und ihre Geheimnisse

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Sie ist immer einen Besuch wert. Jährlich pendeln rund 350.000 Besucher zu wohl Deutschlands bekanntester Burg, der Wartburg. Die Burg, in der einst Martin Luther das neue Testament ins Deutsche übersetzte, birgt viele spannende Informationen.

Vermutlich wurde sie um 1067 erbaut, heute gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Wartburg über der Stadt Eisenach, am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes gelegen, ist wie kaum eine andere Burg Deutschlands so sehr mit der Geschichte unseres Landes verbunden. Von 1211 bis 1227 lebte die später heiliggesprochene Elisabeth von Thüringen auf der Burg. 1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel in nur elf Wochen ins Deutsche. Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier, erstmals im Jahr 1777. So ist es nicht verwunderlich, dass die Wartburg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.

Mit einer großen Sammlung reformatorischer Flugschriften, einer von Luther handschriftlich kommentierten Bibel, verschiedenen Gegenständen aus seinem Besitz und dem einmaligen Cranach-Porträt der aus dem Eisenacher Land stammenden Eltern Luthers – halten die Wartburg und ihr Museum die Erinnerung an ihren einstigen, weltberühmten Bewohner aufrecht.

Zudem ranken sich einige Legenden um die Wartburg. So soll Besuchern der Wartburg im Jahr 1713 in Luthers Stube ein Tintenfleck gezeigt worden. Martin Luther soll, als er sich zum Übersetzen der Bibel auf der Wartburg aufhielt, eines nachts vom Teufel belästigt worden sein und mit einem Tintenfass nach dem Teufel geworfen haben, wobei ein Tintenfleck an der Wand entstanden sein soll, der angeblich im letzten Jahrhundert noch zu sehen war. Ob dieser Tintenfleck, der heute fehlt, wirklich aus der Zeit Martin Luthers stammte, darf bezweifelt werden, da anzunehmen ist, dass der Fleck später oft nachgebessert wurde.

Ludwig II. von Bayern nahm die Wartburg als Vorbild für sein im Allgäu gelegenes Schloss Neuschwanstein. Das 1886 erbaute Schloss und die Burg ähneln sich nicht nur aus einigen Blickwinkeln in der Silhouette, auch der Festsaal wurde für das Schloss des bayerischen Königs nachgeahmt.

Auch hält die Wartburg in diesem Jahr noch einige Veranstaltungen bereit:

– 03.09.2016 | 19:30 | Festsaal: 383. Wartburgkonzert mit klassischer Musik
– 10.09.2016 | 19:30 | Festsaal: Franz-Schubert-Chor Eisenach, Chorchonzert „Musikalische Reise durch die Zeit“
– 17.09.2016 | 19:30 | Festsaal: Lange Nacht der Trompete, Wartburg-Festival
– 08.10.2016 | 19:30 | Burgkapelle: Musik auf alten Instrumenten, „The last rose of summer – Zauber der keltischen Harfe“

Die Wartburg kann täglich von April bis Oktober unter folgenden Öffnungszeiten besucht werden:

Führungen:
täglich 8:30-17:00 Uhr

Führung in englischer Sprache:
täglich 13:30 Uhr

letzter Einlass Museum und Lutherstube:
täglich 17:30 Uhr

Besichtigung der Außenanlagen:
bis 20:00 Uhr

Von November bis März gelten folgende Öffnungszeiten:

Führungen:
täglich 9:00-15:30 Uhr

Führung in englischer Sprache:
täglich 13:30 Uhr

letzter Einlass Museum und Lutherstube:
täglich 16:00 Uhr

Besichtigung der Außenanlagen:
bis 17:00 Uhr

Am 24.12. letzte Führung 11:00 Uhr
Am 31.12. letzte Führung 14.00 Uhr

WICHTIGE HINWEISE

Eine Besichtigung des Hauptgebäudes (Palas) ist nur mit einer Führung möglich. Die Führung dauert etwa eine Stunde, daran schließt sich ein individueller Rundgang durch das Museum an. Die Führungen finden in deutscher Sprache statt. Die Wartburg hält aber Informationsmaterial in 18 Sprachen für Sie bereit!

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