Auf einer Länge von 38 Metern und einer Breite von 40 Metern wurde die Erde ausgehoben, immerhin bis 6 Meter in die Tiefe – das bedeutet über 10.000 m³ Erdaushub, so kann das RÜB später 2.600 m³ Schmutz- und Regenwasser aufnehmen.
Es wird das größte Becken dieser Art im Erfurter Norden und soll im Falle eines Starkregens das Abwasser aus zwei Hauptsammlern, die hier unterirdisch nahe zusammenkommen, zwischenpuffern und mechanisch vorreinigen. Laufen also bei Niederschlägen die Kanäle voll, musste in der Vergangenheit das Schmutzwasser über Notüberläufe direkt in die Gera abgegeben werden. Zukünftig läuft dann erst das Becken voll und absetzbare Stoffe werden mit Rechen und Tauchwänden zurückgehalten. Reicht auch die Kapazität aller solcher Becken nicht mehr aus, wird das dann schon sehr verdünnte Schmutzwasser in das Gewässer eingeleitet. So wird künftig die Verschmutzung der Gera deutlich reduziert. Nach dem Regen läuft das Becken in das Kanalnetz leer und der zurückgehaltene Schmutzfrachtanteil wird in der Kläranlage Kühnhausen behandelt.
Heute war Grundsteinlegung für das Regenüberlaufbecken in der Karlstraße und eine Hülse mit Zeitdokumenten – darunter Tageszeitung, ein Foto mit allen Gästen und Zeichnungen der Schüler erinnert, eingelassen in die Bodenplatte, an diesen Tag. Rund 10 Mio. EUR wird der Entwässerungsbetrieb der Landeshauptstadt Erfurt in den kommenden Jahren hier investieren.
Besonders und sehr komplex ist dieses Bauvorhaben wegen der beengten Platzverhältnisse und weil eigentlich zwei Becken in einer baulichen Hülle untergebracht werden müssen. Dazu kommen zwei Trennbauwerke, ein Dükerbauwerk in der Gera, das den zweiten Kanal mit dem Becken verbindet, die aufwendige Gründung mit den rückverankerten Bohrpfählen, strenge Anforderungen an Umwelt-, Natur-, Landschaftsschutz und das Bauen in einem Wohngebiet mit fahrendem und ruhendem Verkehr. Insbesondere für die Kita und die Gemeinschaftsschule stellt die unmittelbare Nachbarschaft zur Baustelle eine besondere Herausforderung dar.
Gleich daneben saniert die Stadt die historische Karlsbrücke. Schon seit vielen Jahren ist diese Brücke in ihrer Tragfähigkeit eingeschränkt. Die Fugen an den Natursteinen bröckeln aus, die Beleuchtung ist in die Jahre gekommen und insgesamt wartet die Brücke schon sehr lange auf eine umfangreiche Generalinstandsetzung. Viele Jahre hat die Stadt versucht, die eigenen Gelder und die Fördermittel vom Freistaat Thüringen zu vereinen. Für letztes und dieses Jahr hat es endlich geklappt. Jetzt fallen natürlich der Bau des Beckens und die Instandsetzung der Brücke zeitlich übereinander und sogar die Buga baut noch einen großen Parkplatz. Die Auenstraße soll sich bis zur Buga als Teil des denkmalgeschützten Nordparks präsentieren und zukünftig den Fußgängern, den Radfahrern und natürlich den Anliegern vorbehalten bleiben.
Damit alle Bautätigkeit im Umfeld der Schule ein rundes Bild erhält, muss auch ein Stück der Karlstraße dran glauben und kommt in die Kur. Eine Behelfsbrücke verbindet beide Ufer der Gera und beide Schulteile solange die Bauarbeiten dauern. Wenn alles fertig ist, ist die Straße vor der Schule vollständig umgebaut, das Regenüberlaufbecken unter dem neuen Schulhof verschwunden, der Gera-Radweg hinter der Schule und in der Auenstraße für die Buga vorbereitet, die alte Brücke wieder neu und ein Parkplatz für die Anwohner und die Besucher des Nordbades geschaffen.
Die Stadt Erfurt saniert für die Gemeinschaftsschule am Nordpark bis 2019 das Gebäude in der Karlstraße 10 a für gut 7 Mio. Euro als zusätzlichen Schulteil, da die Schule von heute rund 440 auf 1.000 bis 1.200 Schüler im Schuljahr 2026/27 anwachsen soll. Der Freistaat Thüringen fördert das Vorhaben mit 3,8 Mio. Euro aus dem Schulinvestitionsprogramm.