Erfurt: Großbaustelle Anger und Bahnhofstraße – das sind die Planungen ab Mitte Juli

0
1184
Straßenschild Baustelle

Der Erfurter Anger wird während der Sommerferien (18. Juli bis 30. August 2020) zur Großbaustelle. Doch nicht nur das Angerkreuz muss unters Messer, auch die Bahnhofstraße und die Kreuzung Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße.

Im Kreuzungsbereich liegt die Augustbrücke, die zunehmend Probleme bereitet. Bis 1898 überspannte die Brücke die Wilde Gera. Später wurde das Flussbett inklusive Brücke zugeschüttet, der Löberring angelegt und das Wasser in den neuen Flutgraben umgeleitet. 58 Jahre später brach ein Teil der Brücke ein, sie wurde repariert – aber nicht zurückgebaut. Genau das bereitet seit Jahren zunehmend Probleme. Verschiedene Hohlräume und ein nicht homogener Untergrund sorgen dafür, dass sich die Gleise bewegen.

Ein weiterer Einbruch der Brücke wie 1956 kann auf Dauer nicht ausgeschlossen werden, deshalb besteht dringender Handlungsbedarf. Leider können die Hohlräume nicht einfach zugeschüttet werden, da hier noch alte Wasserleitungen liegen. Diese werden während der Baumaßnahme ausgetauscht. Die Brücke selbst wird zurückgebaut, die Leitungen umverlegt und das Areal verfüllt.

Verbunden mit den Maßnahmen sind umfangreiche Einschränkungen im Stadtbahn- und Busverkehr. Um die Beeinträchtigungen für Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, finden die Arbeiten in den Sommerferien statt. Erfahrungsgemäß sind dann weniger Fahrgäste unterwegs.

Zudem finden die Sperrungen wochenweise statt, um den Stadtbahnverkehr nicht komplett lahmzulegen. So erfolgen die Arbeiten in vier Bauphasen. Dennoch muss das Angerkreuz in der Zeit vom 12. bis 16. August komplett gesperrt werden. „Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen mit dieser Baumaßnahme viel abfordern, hoffen aber auf das Verständnis der Erfurter, denn die Arbeiten dulden keinen Aufschub“, sagt Myriam Berg, Vorstand der Evag.

Bauabschnitt 1 und 2

Im Bereich des Gleisdreiecks an der Kaufmannskirche sind die Weichen rund 20 Jahre alt und müssen dringend erneuert werden. Die Arbeiten erfolgen in zwei Teilen. Zunächst wird vom 18. bis 24. Juli der Bereich in Richtung Ringelberg gesperrt. Für diesen Zeitraum muss die Stadtbahn-Linie 2 umgeleitet werden. Im Abschnitt Ringelberg – Krämpfertor – Busbahnhof wird Schienenersatzverkehr eingerichtet. Im Anschluss wird der Bereich in Richtung Johannesstraße vom 25. bis 31. Juli gesperrt. Davon betroffen sind die Stadtbahn-Linien 1 und 5. Auch hier werden Busse eingesetzt. Sie fahren zwischen Lutherkirche/SWE und Busbahnhof über Krämpfertor.

Bauabschnitt 3 und 4

Zwischen Anger 1 und Hugendubel sind die Weichen ebenfalls rund 20 Jahre alt und müssen erneuert werden. Um den barrierefreien Einstieg zu ermöglichen, werden die Haltestellen jeweils um 5 Meter verlängert und mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Diese Arbeiten werden voraussichtlich Anfang Oktober abgeschlossen sein. Die Ersatzhaltestellen werden vor dem Angermuseum eingerichtet (Höhe Eingang Angermuseum sowie Bereich Bahnhofstraße).

Auch in der Bahnhofstraße werden Gleise erneuert und Gleisbereiche saniert. In der Zeit vom 1. bis 11. August wird es daher zu einer Teilsperrung der Angerkreuzung kommen. In diesem Zeitraum können die Bahnen nicht mehr in und aus Richtung Bahnhofstraße fahren. Es kommt zu Änderungen auf allen Stadtbahn-Linien sowie auf der Bus-Linie 9. In der Zeit vom 12. bis 16. August muss die Angerkreuzung komplett gesperrt werden, was zu einer temporären Änderung des Liniennetzes aller Stadtbahnen führt. Um eine Anbindung zwischen Domplatz und Anger zu ermöglichen, wird eine Pendel-Bahn zwischen Marktstraße und Pilse eingerichtet.

Wie fahren die Bahnen?

Die Stadtbahnen verkehren während der gesamten Bauarbeiten mit veränderten Linienwegen. Für die gesperrten Bereiche fahren ab 1. August Busse im Schienenersatzverkehr. Sie verkehren bis zum Ende der Bauarbeiten (16. August) zwischen Ersatzhaltestelle Robert-Koch-Straße, Stauffenbergallee, Krämpfertor, Juri-Gagarin-Ring und Busbahnhof.

Gibt es Änderungen bei den Bus-Linien?

Während der gesamten Bauarbeiten (18. Juli bis 30. August) müssen auch die Bus-Linien 9, 51 und 60 angepasst werden. Da der Kreuzungsbereich Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße komplett gesperrt ist, können die Busse hier nicht durchfahren.

Daher verkehrt die Bus-Linie 9 in beiden Richtungen über Busbahnhof, Steig 6, und die Bus-Linien 51 und 60 werden geteilt. Die Bus-Linie 51 verkehrt in diesem Zeitraum zwischen Urbicher Kreuz und Busbahnhof sowie zwischen Thomaseck und Möbisburg/Molsdorf über Hochheim. Die Bus-Linie 60 fährt zwischen Urbicher Kreuz und Busbahnhof sowie zwischen Thomaseck und Möbisburg über Rhoda.

Gibt es ein Fahrplanheft?

Aufgrund der verschiedenen Bauphasen kann kein Fahrplanheft erstellt werden. Die jeweils gültigen Fahrtzeiten finden Fahrgäste im Internet unter www.evag-erfurt.de oder in der Evag-App „Erfurt mobil“.  Die Mitarbeiter des Servicetelefons geben per Telefon unter 0361 19449 gern Auskunft über die jeweiligen Fahrtzeiten.

Infobus am Anger

Die Evag ist aber auch persönlich für ihre Fahrgäste da. Mitarbeiter sind am 14. Juli mit dem Infobus der Evag am Anger. Von 7 bis 17 Uhr informieren sie über die Linienänderungen.

Quelle

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein