Thüringen: Übernachtungszahlen 2021 nochmal leicht gesunken

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„Der Tourismus ist auch im Jahr 2021 im Corona-Modus geblieben“: Mit diesen Worten hat Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee die heute vom Thüringer Landesamt vorgelegten Tourismuszahlen kommentiert. Demnach sind die Übernachtungszahlen gegenüber dem ersten Corona-Krisenjahr 2020 noch einmal geringfügig um 1,2 Prozent gesunken – was nicht zuletzt auf einen mehrmonatigen Lockdown zu Beginn des Jahres 2021, weitere Corona-Restriktionen, aber insbesondere auch das Fehlen von großen Veranstaltungen und Events als notwendigen Reiseanlässen zurückzuführen war.

„Die Situation des Hotel- und Gastgewerbes war pandemiebedingt schwierig, die Branche ist von der Krise besonders hart getroffen worden“, sagte der Minister. Das zeigt sich u.a. daran, dass in Thüringen mit knapp 300 Millionen Euro fast ein Drittel aller Corona-Wirtschaftshilfen auf das Gast- und Beherbergungsgewerbe entfallen ist. Andererseits bestehe in weiten Teilen der Branche aber wieder eine hohe Investitionsbereitschaft, so Tiefensee weiter. So wurden 2021 in den Tourismusförderprogrammen des Landes mehr als 30 Millionen Euro an Förderung zugesagt und damit knapp 50 Millionen Euro an Investitionen in den Tourismus angestoßen. „Es gibt also die begründete Zuversicht, dass es im Gastgewerbe ab diesem Jahr wieder deutlich aufwärts geht und wir das tiefe Tal der Corona-Pandemie endlich hinter uns lassen.“
Als „ernüchternd“ sieht auch Dr. Franz Hofmann, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH die Zahlen des vergangenen Jahres. „Ich finde, die Zahlen spiegeln keineswegs die Anstrengungen wider, die vor allem seitens der Thüringer Gastgeber unternommen wurden, um ihren Betrieb und ihre Gastfreundschaft aufrecht zu erhalten“, so Hofmann. Betrachte man es sachlich, könne allerdings auch nur eine Bilanz von sechs Monaten Übernachtungs- und Reisetätigkeit unter pandemischen Einschränkungen gezogen werden, nämlich von Juni bis Dezember. „Im Jahr 2021 dauerte der Lockdown von Januar bis Ende Mai“, erklärt Hofmann. „Kurz darauf erfuhren alle Thüringer Reiseregionen ein sommerliches Übernachtungshoch, das sogar die Ergebnisse aus 2020 übertraf, aber leider nicht die eingefahrenen Verluste kompensieren konnte.“
Die Thüringer Touristiker müssen sich dem Tourismuschef zufolge im Jahr 2022 darauf einstellen, dass Reiseentscheidungen weiterhin durch die Pandemie beeinflusst werden. So sei eine gestiegene Reiselust durch eine Art Nachhol-Effekt zu verzeichnen, andererseits bedeute dies aber auch sehr kurzfristige und verzögerte Buchungen, die zum Teil erst in der zweiten Jahreshälfte zunehmen würden. Dabei sei das Interesse an Erholungs- und Natururlaub für 2022 weiterhin sehr hoch. „Laut der aktuellen Studie Destination Brand 2021 halten potentielle Urlauber Thüringen für ein besonders geeignetes Naturreiseziel und wählten es auf den 10. Platz innerhalb Deutschlands, gleich nach den Alpen und dem Bodensee“, sagt Hofmann. Das bekräftige Investitionen wie das The Grand Green in Oberhof, das im Sommer dieses Jahr eröffnen wird, oder das geplante Familien-Resort im Schwarzatal.

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