Jena: FCC unterliegt zu Hause 0:3 gegen TSV 1860 München

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Gegen die Münchner Löwen unterliegt unser FCC vor 5.369 Zuschauern im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld auch in der Höhe verdient mit 0:3 (0:2) und lässt hierbei über weite Strecken erneut nahezu alles vermissen, was für erfolgreichen Fußball notwendig ist.

Im Vergleich zur deftigen 2:6-Niederlage in Magdeburg in der Vorwoche veränderte René Klingbeil die Startelf unseres FCC auf drei Positionen: Fassnacht, Bock und Mickels begannen anstelle von Grösch (5. Gelbe Karte), Hammann (Bank) und Donkor (verletzt). Bei den Gästen aus der Münchner Landeshauptstadt gab es zwei Änderungen im Vergleich zur Vorwoche und dem 4:3 gegen Chemnitz: Dressel und Wein spielten für Erdmann (10. Gelbe Karte) und Moll (Bank).

Bevor es auf dem Rasen so richtig zur Sache ging, musste Schiedsrichter Florian Exner die Partie bereits nach wenigen Minuten unterbrechen. Aufgrund eines großen Banners vor der Heimkurve unseres FCC, auf dem Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp in den bekannten Kontext der letzten Wochen gesetzt wurde, veranlasste der Unparteiische den Stadionsprecher zu einer Durchsage und Aufforderung, die Zaunfahne zu entfernen. Nachdem die Jenaer Ultras dieser Bitte nicht nachkamen, griff Stufe 2 des vom DFB verordneten 3-Stufen-Plans und der Schiedsrichter schickte die Spieler in die Kabine. Erst nach etwa 10 Minuten wurde das Banner schließlich entfernt. Weitere fast 5 Minuten später kehrte auch der Schiedsrichter als letzter Akteur auf den Rasen zurück und pfiff die Partie wieder an. Und dann dauerte es nur wenige Sekunden: Nach einem Eckball vom Lex verlängert Berzel per Kopf an den zweiten Pfosten, wo Timo Gebhart freisteht und den Ball aus Nahdistanz zur Führung einschiebt (16.). Keine 10 Minuten später hat Efkan Bekiroglu die Möglichkeit zum 0:2, doch Pierre Fassnacht klärt im letzten Moment nach einem Flankenball Mölders‘ von der linken Seite (25.). Und die Münchner blieben weiter am Drücker. Lex treibt den Ball über die linke Seite nach vorne. Er spielt in den Jenaer Strafraum, wo Mölders auf Bekiroglu weiterleitet, der sich diesmal die Möglichkeit nicht nehmen lässt und den zweiten Treffer der Löwen markiert (32.). Mit der doppelten Führung im Rücken zogen sich die Münchner, die seit 13 Partien in Liga 3 ungeschlagen sind, erst einmal in die eigene Hälfte zurück und ließen den FCC agieren. Doch dieser zeigte sich offensiv über weite Strecken viel zu ungefährlich. Von der angekündigten Reaktion auf den schwachen Auftritt in Magdeburg und einer zumindest kämpferisch ansprechenden Leistung war kaum etwas zu sehen. Und so blieb ein Fernschuss von Julian Günther-Schmidt aus 18 Metern in der 9. Minute der Nachspielzeit die einzige nennenswerte Offensivaktion unseres FCC in Durchgang eins. Den Abpraller von Hiller kann Gabriele hernach nicht verwerten. Folglich schickte Florian Exner die Mannschaften nach 13 (!) Zeigerumdrehungen extra in die Halbzeitpause.

Beide Teams gingen personell unverändert in den zweiten Durchgang. Und die Partie plätscherte zunächst weiter vor sich hin. 10 Minuten nach Wiederanpfiff spielte Daniele Gabriele unbedrängt einen Pass am Münchner 16er in den Fuß eines Gästespielers und dann ging es schnell. Der Ball landete bei Mölders im Zentrum. Dieser leitet direkt weiter auf Lex, der den aus dem Tor herausgekommenen Coppens überläuft und dann ins leere Tor einschiebt (55.). Damit war die Partie praktisch bereits entschieden. Doch die Münchner hatten weiter Lust und erzielten nach einer knappen Stunde fast den vierten Treffer. Eine Flanke von Lex von der linken Seite kann der FCC nur direkt vor die Füße von Dressel klären, dessen Schuss aus 14 Metern noch abgefälscht nur knapp links neben das Tor geht (58.). Und die Löwen blieben das deutlich auffälligere Team, auch wenn sie nur noch das Nötigste machten. FCC-Schlussmann Jo Coppens verhinderte 20 Minuten vor dem Ende stark den vierten Treffer der Münchner Löwen, als er einen Schuss des eingewechselten Owusu aus 11 Metern entschärfte (70.). Eine Viertelstunde vor dem Ende zeigte auch der FCC endlich mal, dass er sich am Spiel beteiligte. Einen Linksschuss von Gabriele aus 13 Metern kann Hiller jedoch zur Ecke klären (75.). Nur 120 Sekunden später muss Gabriele aus 6 Metern das 1:3 machen, doch Hiller klärt nach starker Vorarbeit von Skenderovic exzellent (77.). Wenig später zappelt der Ball im Tor der Gäste, doch dem Treffer von Pagliuca aus Nahdistanz im Anschluss an einen Eckball versagt Schiedsrichter Exner die Anerkennung, weil Günther-Schmidt zuvor den Münchner Schlussmann regelwidrig behindert haben soll. Es war nun zumindest mal so etwas wie ein Aufbäumen unseres FCC erkennbar – wenn auch viel zu spät und gegen nur noch auf Sparflamme agierende Münchner Löwen.

Die Stimmen zum Spiel folgen im Laufe des Abends

Statistik

FC Carl Zeiss Jena: Coppens – Obermair, Sulu, Volkmer, Fassnacht – Rohr, Kübler (69. Kircher)- Gabriele, Günther-Schmidt, Mickels (75. Skenderovic) – Bock (59. Pagliuca)

TSV 1860 München: Hiller – Willsch, Wein, Berzel, Steinhart – Bekiroglu (80. Moll), Dressel, Rieder – Gebhart (72. Niemann) – Mölders, Lex (58. Owusu)

Tore: 0:1 Gebhart (16), 0:2 Bekiroglu (32.), 0:3 Lex (55.)

Gelbe Karten: Gabriele (61.), Sulu (74.), Günther-Schmidt (83.) – Wein (85.)

Schiedsrichter: Florian Exner (Bielefeld)

Zuschauer: 5.369

Quelle.

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