Gera: Stadtrat macht den Weg frei für die Erneuerung der Brücke B92 Zoitzbergstraße

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Der Geraer Stadtrat hat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag (25.10.) einstimmig den Weg frei gemacht für eine Erneuerung der Brücke B92 Zoitzbergstraße. Die nötigen Eigenmittel der Stadt wurden um 630.000 Euro aufgestockt aus Mitteln der Investitionspauschale (nach §5 und 6 ThürKommHG). Zuvor hatte der Oberbürgermeister gemeinsam mit dem für Finanzen zuständigen Bürgermeister und den Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen über die Vorlage verhandelt. Diese hatte bei der Einbringung durch Bürgermeister Dannenberg in der Stadtratssitzung im September nicht die nötige Zweidrittel-Mehrheit erhalten, weil der Stadtrat Beratungsbedarf sah.

 

Die Stadt beteiligt sich an der Erneuerung der Brücke mit einem Eigenanteil von insgesamt rund einer Millionen Euro. Die Ausschreibung kann nun nach einer Würdigung durch die Rechtsaufsicht noch in diesem Jahr starten. Finanziert wird das Projekt zu 75 Prozent aus der Förderrichtlinie „Kommunaler Straßenbau“ des Landes Thüringen. So genannte „förderfähige Kosten“ können daraus erstattet werden. Insgesamt rund vier Millionen Euro Kosten sind geplant.

Aktuell erfüllt die Stadt alle in ihrem Handlungsbereich möglichen Aufgaben, um die Sicherheit auf der Brücke zu gewährleisten. Kontrollen, ob Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Brücke passieren, seien Aufgabe der Polizei. Die Entscheidung über eine geänderte Streckenführung ist für Anfang November geplant. „Derzeit werden Alternativen geprüft“, informiert Stadtsprecherin Melanie Siebelist. Es werde aber auf jeden Fall noch eine Änderung geben.

Hintergrund

Für die Maßnahme liegt ein Gutachten mit statischer Nachrechnung als Grundlage für die Planung zur Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit der Brücke vor. Die Aufnahme ins Förderprogramm wurde vom Fördermittelgeber bestätigt. Die Bauausführung ist in zwei Bauabschnitten vorgesehen.
Das Submissionsergebnis der Ausschreibung vom April 2018 mit Kosten in Höhe von 174 % der ursprünglich veranschlagten Kosten war nicht wirtschaftlich. Das Vergabeverfahren wurde im Mai 2018 aufgehoben. Ein Fördermittelbescheid zu den erhöhten Kosten und der neuen Bauweise ist in Aussicht gestellt. Da nun nicht mehr saniert, sondern erneuert werden muss, erhöht sich der zu finanzierende Eigenanteil auf 628.150 EUR.

Im Ergebnis einer Bauwerksprüfung an der Brücke B92 erhöhte sich Note des Bauzustandes durch die neu festgestellten Schäden von 3,2 auf 3,7 bei einer Benotung von 1 bis 4. Die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit des Brückenbauwerkes ist dadurch gefährdet und es kommt zu kurzfristigen Nutzungseinschränkungen. Die Entwicklung des Schadens soll dadurch verlangsamt und das Bauwerk bis zu einer notwendigen Erneuerung für den Großteil der Verkehrsteilnehmer nutzbar gehalten werden.

Die Verwaltung nimmt dieses Thema ernst und trägt damit einer Abwehr von möglichen Gefahren Rechnung. Die Vorab-Lösung ist, dass der Fahrzeugverkehr über 3,5 Tonnen von Gera in Richtung Greiz bis auf weiteres über die erste Ausfahrt nach Gera-Lusan und weiter über die Zoitzbergstraße/Nürnberger Straße/Zeulsdorfer Straße/Heeresbergstraße wieder auf die B92-Vogtlandstraße geführt wird. Der stadteinwärtige Fahrzeugverkehr über 3,5 Tonnen wird an der Abfahrt Lusan über die Zoitzbergstraße/Wiesestraße/Keplerstraße zurück auf die B92-Vogtlandstraße geleitet. Das Linksabbiegen von der Keplerstraße in die Wiesestraße wird untersagt, um den Lenkradius beim Abbiegen für die Lastzüge sicherzustellen. Eine weitere Notwendigkeit ist, die Bushaltestelle Vogtlandstraße/Keplerstraße, Richtung Zentrum in die Keplerstraße, zu verlegen. Die Stadt Gera bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Behinderungen.

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