Die Bundesregierung werde sich mit 20 Millionen Euro zusätzlich beteiligen, um die größte Not im Libanon zu lindern. Das verkündete Außenminister Maas im Anschluss an eine internationale Geberkonferenz. Frankreich hatte nach den verheerenden Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut zu der Konferenz am Sonntag eingeladen.
„Die Menschen in Beirut brauchen unsere Hilfe und sie brauchen Anlass zur Hoffnung“, erklärte Außenminister Heiko Maas. Deshalb freue er sich, dass Deutschland weitere 20 Millionen Euro aus Mitteln der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellen könne.
Das Geld ergänzt den Betrag von 1,5 Millionen Euro, den die Bundesregierung direkt nach der Explosion in Beirut für Soforthilfemaßnahmen bereitgestellt hatte.
Zahlreiche Staaten sagen Hilfe zu
Insgesamt sind auf der Geberkonferenz für den Libanon Hilfsgelder in Höhe von 252,7 Millionen Euro zusammengekommen. An der Video-Konferenz, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gemeinsam mit den Vereinten Nationen ausgerichtet hatte, nahmen zahlreiche Staaten und Organisationen teil.
Bereits im Vorfeld der Konferenz in Paris hatte Maas festgestellt: „Wir müssen als Freunde und Partner dazu beitragen, das Fundament für einen starken Staat zu legen, der seinen Bürgern demokratische Rechte, Freiheiten und Teilhabechancen bietet. Und für eine Gesellschaftsordnung, die den Wünschen und Forderungen der Menschen Rechnung trägt.“
THW und Bundeswehr im Einsatz
Nach den verheerenden Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut am Dienstag, den 4. August, hatte die Bundesregierung Hilfskräfte des Technischen Hilfswerks und Soldaten der Bundeswehr in die libanesische Hauptstadt entsendet, um vor Ort zu unterstützen. Bereits am Mittwoch trafen 50 Einsatzkräfte und Spürhunde des Technischen Hilfswerks ein. Sie gehören zum Team der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) und dem Botschaftsunterstützungsteam. Vor Ort sollen die Helferinnen und Helfer unter anderem die Lage erkunden und beurteilen, verschüttete Menschen lokalisieren und retten sowie die Botschaft unterstützen.
Fliegende Intensivstation und Luftlandezentrum der Bundeswehr stehen bereit
Ein medizinisches Erkundungsteam der Bundeswehr ist am Donnerstagmorgen mit einem Flugzeug der Luftwaffe nach Beirut aufgebrochen. Es wird dort mit den libanesischen Behörden untersuchen, welche Hilfe benötigt wird und auf Anforderung von der Bundeswehr bereitgestellt werden kann.
Die sogenannte fliegende Intensivstation der Bundeswehr (StratAirMedEvac – Strategischer Patienten-Transport) steht außerdem am Flughafen in Köln-Wahn bereit. Damit können bis zu 44 Patienten liegend transportiert werden, davon bis zu sechs Intensivpatienten. Der MedEvac wurde ursprünglich beschafft, um verletzte Soldaten aus Krisenregionen zur weiteren medizinischen Behandlung zu fliegen. Auf Abruf steht zudem auch ein Luftlanderettungszentrum des Sanitätsdienstes in Leer/Ostfriesland bereit. Es kann bei Bedarf innerhalb von 96 Stunden in den Einsatzraum geflogen werden. Die mobile Sanitätseinrichtung mit zehn Pflegebetten dient der medizinischen Erstversorgung von Patienten.