Gewerbesteuerstundungen und Pilotprojekt Lieblingsladen als Stützen für städtische Unternehmen
In den kommenden Tagen verschaffen die von Bund und Ländern beschlossenen, ersten Lockerungen in der Corona-Krise Erleichterungen in einigen Lebensbereichen. So dürfen beispielsweise ab 27. April Geschäfte in Thüringen mit einer Fläche bis 800 Quadratmeter wieder öffnen, ab 4. Mai können Frisöre auch wieder Haare schneiden. Einige Bereiche, beispielsweise das Hotel- und Gaststättengewerbe, müssen jedoch weiterhin geschlossen bleiben. Um solche und andere Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten sind, zu unterstützen, besteht die Möglichkeit, einen Antrag auf Stundung der Gewerbesteuer zu stellen. Diese kann demnach ausgesetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt entrichtet werden.
„Die Stadt Gera wird bei der Entscheidung über Billigkeitsmaßnahmen die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Unternehmen berücksichtigen“, erklärt Bürgermeister und Finanzdezernent Kurt Dannenberg. Ein Antragsformular ist auf der Internetseite der Stadt Gera und unter www.corona.gera.de eingestellt. Dieses ist an die Stadtverwaltung Gera, Kämmerei, Abteilung Steuern zu richten.
Die Stadt Gera hat sich an die Handlungsempfehlungen des Deutschen Städtetages vom 20. März 2020 und des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales (TMIK) vom 25. März 2020 angelehnt. Gewerbesteuerpflichtige, die nachweislich unmittelbar und nicht unerheblich von der Coronavirus-Krise betroffen sind, können Anträge auf zinslose Stundung stellen, die bis spätestens 31. Dezember 2020 gewährt werden können. Gleichzeitig können beim zuständigen Finanzamt Anträge auf Herabsetzung der Gewerbesteuervorauszahlungen für den Erhebungszeitraum 2020 ff. beantragt werden.
Neben Stundungsmöglichkeiten können sich die Unternehmen der Stadt seit einer Woche auf der Online-Plattform lieblingsladen.gera.de registrieren. Viele Geschäfte, Dienstleister und Gastronomen haben in Zeiten der Coronakrise Ihre Angebote angepasst und zum Beispiel auf Lieferungen von Speisen umgestellt. „Eine Anmeldung lohnt sich. Jeder Registrierte wirbt für sich und seine Angebote und präsentiert sich der breiten Öffentlichkeit. Zielgruppen werden schneller erreicht und die Recherche der Bürgerinnen und Bürger zu Geschäften vor Ort ist auch sehr viel leichter. Ebenso können Öffnungs- und Schließzeiten nachgelesen werden. Ein so geballtes Netzwerk gab es zuvor in Gera noch nicht“, bestätigte Oberbürgermeister Julian Vonarb stolz.